Ingolstadt - Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst sind am frühen Sonntagnachmittag zur Fronhofer Realschule ausgerückt. Die Brandmeldeanlage hatte angeschlagen, außerdem hatte ein Augenzeuge Rauch im ersten Stock des Gebäudes gemeldet. Ein Fehlalarm war demnach schnell ausgeschlossen.
Bei einem Brand in einer Schule an einem Sonntag in den Ferien lag der Verdacht von Brandstiftung schnell nahe. Wie Ingo Stöhr von der Berufsfeuerwehr auf Anfrage des DONAUKURIER mitteilt, gilt in einem solchen Fall, dass die Einsatzkräfte großes Augenmerk auf die so genannte "Eigensicherung" legen. "Man weiß ja nicht, wo der Brandstifter ist und um wen es sich handelt, was die Hintergründe seiner Tat sind."
Schnell wurde deswegen eine Einsatzleitung etabliert und das weitere Vorgehen koordiniert. "Das hat wunder bar funktioniert", sagt Stöhr. Schon nach kurzer Zeit rückten Feuerwehr und Polizeikräfte gemeinsam in die Schule vor. Das Feuer im Werkraum war schnell gelöscht. In einem Waschbecken hatte der oder die mutmaßliche Eindringling Stoffreste in Brand gesetzt. Die Polizei spricht auf DK-Nachfrage von einem Wollknäuel. Für die Feuerwehr, die wie bei Feueralarmen in Schulen üblich mit einem Großaufgebot angerückt war, stellte das Feuer jedenfalls keine Herausforderung dar. Auch die freiwilligen Wehren aus Hundszell und Haunwöhr waren zur Stelle. Mittels Hochleistungslüftern wurde der Rauch ins Freie geblasen.
Da aber noch immer nicht klar war, ob der mutmaßliche Brandstifter noch immer im Gebäude war, wurde die gesamte Schule durchsucht. "Wir haben jeden Raum, jede Nische und jedes Eck untersucht", so Stöhr. Der Eindringling blieb allerdings verschwunden.
Wie Thomas Hofmann von der Polizeieinsatzzentrale berichtet, hatte der Unbekannte offenbar einige Bilder und Feuerlöscher von den Wänden gerissen und dann das Feuer gelegt. Als der Alarm losging, ist er wohl geflohen.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Um wen es sich bei dem Eindringling handelt und wie er in die Schulegelangen ist, war am Sonntagnachmittag noch unklar.
DK
Johannes Hauser
