Ingolstadt
Mögliche Feuerwache im Stadt-Süden: Scharfe Kritik im Ausschuss

Schelte aus mehreren Fraktionen für Sicherheitsreferent Dirk Müller - Stadträten fehlt Einbindung der Freiwilligen Kräfte

29.07.2021 | Stand 23.09.2023, 20:02 Uhr
Die Hauptfeuerwache in der Dreizehnerstraße: Braucht es eine zweite im Süden? −Foto: Hauser (Archiv)

Ingolstadt - Eigentlich sollte es im Verwaltungsausschuss am Mittwoch um einen Grundsatzbeschluss für eine zusätzliche Feuerwache im Süden gehen.

Den wollte Sicherheitsreferent Dirk Müller herbeiführen - bekam dabei aber heftigen Gegenwind aus mehreren Fraktionen. Das wohl gewichtigste Argument: eine dringend notwendige Einbindung der ehrenamtlichen Kräfte der Freiwilligen Wehren.

Der Knackpunkt, warum die Diskussion überhaupt geführt wird, sind die vorgeschriebenen Hilfsfristen. Die können der von Müllers Amt erstellten Vorlage zufolge gerade im Süden nur zu 40 Prozent eingehalten werden. Angela Mayr (FW) forderte absolute Zahlen: "Diese Vorlage ist keine Basis für einen sinnvollen Beschluss. "

Achim Werner (SPD) betonte, dass eine Diskussion um eine zweite Feuerwache ohne eine Einbindung der Freiwilligen Kräfte keinen Sinn macht: "Das ist ein schwerwiegendes Manko, das muss nachgeholt werden. " Die Stadträte Fred Over (ÖDP) und Alfred Grob (CSU) schlossen sich dieser Argumentation an, Werner verwies auf das Hickhack um die Besetzung der Brandschutzkommission ohne Freiwillige: "Das hätte man doch in der Verwaltung ahnen können. " Eva Bulling-Schröter (Die Linke) verwies auf die angekündigte Vorlage eines Feuerwehrbedarfplans: "Wieso können wir da jetzt nicht warten? " Vieles würde viel zu schnell durchgepeitscht.

Der Antrag sei nicht entscheidungsreif, ein externes Gutachten wurde ins Spiel gebracht - eine Tatsache, die Müller hörbar auf die Palme brachte: "Wird hier die Expertise unserer Ämter in Frage gestellt? " Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) machte allerdings klar: "Um ein externes Gutachten kommen wir nicht herum. " Einen Grundsatzbeschluss gab es nicht. "Wir machen jetzt also erst mal Hausaufgaben", schloss Scharpf die Debatte mit Blick auf Müller.

DK

Marco Schneider