Ingolstadt
In INVG-Bussen wird viel für die Hygiene getan

Verkehrsunternehmen will potenzielle Fahrgäste aber noch mehr über Filter und antivirale Beschichtungen informieren

25.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:57 Uhr
Busfahren bedeutet nach Einschätzung der INVG-Geschäftsführung in den Fahrzeugen der Verkehrsgesellschaft kein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn sich alle Fahrgäste an die Maskenpflicht halten. Es wurden nämlich etliche weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Unser Archivbild entstand allerdings in Vor-Corona-Zeiten. −Foto: Archiv

Ingolstadt - Die INVG erholt sich nur langsam vom Fahrgastschwund während der Corona-Wellen.

Im Aufsichtsrat des Nahverkehrsunternehmens hieß es am vergangenen Freitag, dass das Beförderungsaufkommen, bezogen auf die Jahreszeit, derzeit bei etwa 60 bis 65 Prozent der Auslastung vor der Pandemie liegt.

Damit hätte die INVG zwar von den zwei Dritteln an Fahrgästen, die seit Beginn der Krise verloren gingen, eines wieder zurückgewonnen, doch ist auch 2021 ein hohes Defizit absehbar, das wohl nur mit Mitteln von Bund und Freistaat gemildert werden kann.

Berlin hat nach Absprachen mit den Ländern erst vor wenigen Tagen eine Zusage für einen erneuten Ausgleich von Einnahmeausfällen gegeben, doch müssen diese Zahlungen, wie schon in 2020, jetzt akribisch betriebswirtschaftlich errechnet werden, weil natürlich längst nicht alle durch die Pandemie bedingten Aufwendungen der Verkehrsunternehmen übernommen werden können. Ohne Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gehe da nichts, versicherte INVG-Geschäftsführer Robert Frank in der von Bürgermeisterin Petra Kleine (Grüne) geleiteten Sitzung der Kontrolleure aus dem Stadtrat.

Selbst wenn die INVG und damit die Stadt auch heuer mit einem blauen Auge davonkommen werden, bleibt der Gesellschaft - wie allen Verkehrsunternehmen - doch die anspruchsvolle Aufgabe, verlorene Fahrgäste und potenzielle neue davon zu überzeugen, dass das Infektionsrisiko in den Bussen vergleichsweise gering ist - etwa so wie im Einzelhandel, wie Robert Frank unterstrich. Unter der Voraussetzung, dass ebenso wie in den Geschäften von allen Fahrgästen (auch schon im engeren Bereich der Haltestellen) FFP2-Masken getragen werden, könne nicht viel passieren.

Als besonders kritisch wird von Skeptikern immer noch der Schulbusverkehr gesehen. Viele Eltern hätten Angst, dass ihre Kinder in diesen oft dicht gefüllten Bussen ein zu hohes Infektionsrisiko eingehen, berichtete CSU-Stadtrat (und Schulleiter) Matthias Schickel: "Die Familien sehen die Busse als Pandemietreiber! "

Doch genau dies ist nach allen bisherigen offiziellen Erkenntnissen nicht der Fall. Die Einhaltung der Maskenpflicht vorausgesetzt, steht bei der INVG nach Worten der Geschäftsleitung ein ganzes Maßnahmenbündel für einen hinreichenden Schutz vor Infektionen. Das reicht vom regelmäßigen Reinigen (mindestens einmal am Tag) der Busse über beständigen Luftaustausch durch Öffnen der Türen an den Haltestellen bis zu technischen Vorkehrungen.

So sind laut Robert Frank bei der kommunalen Gesellschaft Stadtbus Ingolstadt (SBI), die einen Großteil des INVG-Netzes bedient, alle Busse, bei denen das technisch möglich war, bereits mit besonderen antiviralen Schutzfiltern nachgerüstet worden. Neu beschaffte Busse der Hersteller MAN und Mercedes haben diese Systeme bereits serienmäßig an Bord. Zudem sind in allen Bussen der SBI und der Firma Stempfl (einschließlich Airport-Express) inzwischen alle Kontaktflächen mit einer angeblich hochwirksamen antiviralen Schutzbeschichtung versehen worden. Hier werden Viren und Keime demnach durch chemische Prozesse automatisch abgetötet.

Jetzt gilt es nur noch, diese Maßnahmen hinreichend bekannt zu machen. Die INVG will hier neben den Medien auch ihre eigenen Kanäle nutzen, um die Fahrgäste über ihr Sicherheitskonzept zu informieren. Aushänge in den Bussen und an den Haltestellen können das leisten. Im Aufsichtsrat wurde angeregt, diese Infos auch mehrsprachig unters Volk zu bringen.

DK

Bernd Heimerl