Ingolstadt
Zoo Wasserstern erstrahlt in neuem Glanz: Das ist neu

Modernisierung: Im Südamerika-Haus wurden verschiedene Tierarten vergesellschaftet

21.07.2021 | Stand 24.07.2021, 3:33 Uhr
Gelbbrustara Talah hat als erster die neue Voliere des Südamerika-Hauses erkundet. −Foto: Bastian Walch

Ingolstadt - Wer nach der Corona-bedingten Zwangspause mal wieder in den Zoo Wasserstern kommt, wird seinen Augen kaum trauen.

In den vergangenen zwölf Monaten wurde vieles von Grund auf erneuert oder modernisiert. "Viele Gehege entsprachen nicht mehr den aktuellen Haltungsrichtlinien, zudem war die Bausubstanz vieler Gebäude nach Jahrzehnten marode", begründet der Vorsitzende Stephan Daniels die Maßnahmen.

Aushängeschild ist jetzt das Südamerika-Haus, in dem nach modernster Zootierhaltung verschiedene Tiere vergesellschaftet wurden, was bei allen Besuchern auf äußerst positive Resonanz stößt und womit der Ingolstädter Zoo künftig sicher auch Tierfreunde über die Region hinaus anziehen wird. Schon kurz nach der Wiedereröffnung haben sich Gäste aus dem gesamten bayerischen Raum auf den Weg nach Ingolstadt gemacht. In den sozialen Medien gab es bereits zahlreiche positive Bewertungen.

In einem ersten Schritt wurden aus den drei Innengehegen die Trennwände entfernt, damit sich Gelbbrustaras, Weißbüscheläffchen, Agutis, Leguan und Köhlerschildkröten aneinander gewöhnen konnten. Das geschah in relativ kurzer Zeit erstaunlich gut, so dass dann mit dem Bau der Außenvoliere mit 75 Kubikmeter Rauminhalt begonnen wurde. Dieser ist inzwischen abgeschlossen, jetzt können die Tiere die Sonnenstrahlen in dem Freiluftbereich genießen. Insgesamt steht den Tieren jetzt die vierfache Fläche zur Verfügung.

Die Außenvoliere ist Teil von umfassenden Baumaßnahmen, die seit zwei Jahren andauern. Die aber auch nicht gerade billig waren, was dem Kleinzoo natürlich Sorgen bereitete, weil ja monatelang keine Einnahmen aus Eintrittsgeldern zu verzeichnen waren.
Auf rund 22000 Euro Gesamtkosten beläuft sich allein dieses Projekt, wobei die Unkosten für den Zoo durch einen städtischen Zuschuss in Höhe von rund 11000 Euro im Rahmen gehalten werden konnten. Aber nicht nur über die behördliche Unterstützung hat sich Daniels sehr gefreut. Auch der unermüdliche Einsatz der vielen Helfer macht den Vorsitzenden stolz: "Ohne den täglichen Einsatz vieler Freiwilliger wären die zahlreichen Umbaumaßnahmen nicht möglich gewesen. " Insgesamt leisteten diese in den vergangenen zwölf Monaten über 5000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit.

Mit der Eröffnung der großen Außenvoliere sind die Neuerungen im Wasserstern aber noch nicht abgeschlossen. Im August wird auch ein Aquarienbereich fertig, der ebenfalls mit etlichen Raritäten aufwarten wird. Dass der Zoo für viele seltene Arten offen ist, hat sich ja schon gezeigt. Bereits seit letztem Jahr nimmt der Wasserstern mit einigen zum Teil vom Aussterben bedrohten Amphibien- und Fischarten an Erhaltungszuchtprogrammen teil.

Auch was die Technik angeht hat der Wasserstern einen großen Schritt nach vorne gemacht. Licht- und Klimatechnik sind in allen Gehegen digital gesteuert und dank eines QR-Codes können bei bestimmten Tieren nähere Informationen über das Handy abgerufen werden. Doch damit werden sich die Verantwortlichen sicher noch nicht zufriedengeben. "In den nächsten Monaten werden weitere Infotafeln zu Umwelt- und Artenschutz aufgestellt und noch im Sommer soll es erste Angebote der neuen Zooschule geben", blickt Daniels schon ein Stück in die Zukunft.

DK