Zuchering
Doppelspitze beim SV Zuchering

Christian Heisterkamp und Alexander Witt beerben Franz Liepold - Der große Sanierer ist nun Ehrenpräsident

12.07.2021 | Stand 15.07.2021, 3:33 Uhr
Der alte Präsident und seine Nachfolger: Christian Heisterkamp (links) und Alexander Witt (rechts) beerben Franz Liepold als neue Vorsitzende des SV Zuchering. −Foto: Brandl

Zuchering - Der SV Zuchering wird ab sofort von einer Doppelspitze geführt.

Bei der Jahresversammlung am vergangenen Freitag wählten die 58 wahlberechtigten Mitglieder im Sportheim Christian Heisterkamp und Alexander Witt - beide bereits länger beim Traditionsverein aktiv - einstimmig zu ihren neuen Vorsitzenden. Der Wahl ging eine Satzungsänderung voraus.

Die beiden frisch gekürten Führungskräfte wollten sich die Aufgabe im Präsidium aus beruflichen Gründen teilen, hieß es zuvor. Ein stellvertretender Vorsitzender stand demnach diesmal nicht mehr zur Wahl. Mit der Neuwahl endete zugleich die 18-jährige Amtszeit von Franz Liepold als Präsident des SV.

Den früheren CSU-Stadtrat jedoch einfach so ziehen lassen, das wäre den Verantwortlichen angesichts der Verdienste Liepolds für den Verein, die in der Versammlung ausführlich Erwähnung fanden, freilich nicht in den Sinn gekommen. Auf Antrag eines Mitglieds wurde der scheidende Präsident noch am Abend unter kräftigem Beifall und mit stehenden Ovationen zum Ehrenpräsidenten ernannt. Weiter konnten ihm die beiden neuen Vorsitzenden das silberne Ehrenzeichen des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) verleihen.

"Eine Ära geht zu Ende", hieß es dann auch von der neuen Vereinsführung zum Abschied von Liepold. Seine wohl größte Leistung: Er hatte den seinerzeit hoch verschuldeten Verein - mit über 1300 Mitgliedern (davon über 40 Prozent Kinder und Jugendliche) einer der größten im Süden von Ingolstadt - seit 2003 wieder auf gesunde Beine gestellt.

Darauf ging Liepold in seinem letzten Bericht als Präsident auch selber ein. Demnach sei es zunächst gelungen, den Schuldenstand des SV Zuchering von rund einer Million Euro durch Verhandlungen mit der Stadt und den Banken zunächst auf 650000 Euro zu verringern. Inzwischen habe man die Verbindlichkeiten durch Eigenleistung auf 150000 Euro abschmelzen können. Liepold sprach von "enormen Anstrengungen", die dafür geleistet werden mussten. "Wir sind noch nicht fertig, aber finanziell am Ziel angelangt", lautete sein Fazit. Mittlerweile habe der Verein sogar wieder Neuinvestitionen tätigen können, die etwa in den Umbau und die Sanierung der Gebäude und Sportanlagen geflossen sind.

Liepold bedankte sich außerdem bei den Abteilungsleitern und vielen Aktiven für die Geduld, die die Corona-Pandemie ihnen abverlangt hat. "Die Zeit als Präsident, auf die ich gerne zurückblicke, hat viel Spaß gemacht. Ich gehe sehr zufrieden aus dem Amt", sagte Liepold zum Ende seiner Rede.

mbl