Reichertshofen
"Verschandelung der Heimat"

25.06.2021 | Stand 28.06.2021, 3:33 Uhr

Reichertshofen - Den meisten Raum auf der jüngsten Sitzung nahmen die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange zum Bebauungsplan und zur Flächennutzungsplanänderung des neuen Gewerbegebiets bei Winden ein.

Manche Stellungnahmen wiederholten sich bei beiden Verfahren wörtlich. Zusammengefasst äußerten die meisten Träger öffentlicher Belange keine großen Bedenken. Einige Anregungen der Fachbehörden waren auch bereits in den neuen Bebauungsplanentwurf eingeflossen.

Kritisch gesehen wurde das Vorhaben von der Naturschutzbehörde. Sie konnte sich jedoch vorstellen, dass das Gebiet unter Einhaltung von Auflagen umgesetzt werden könne. Der Bund Naturschutz konnte dem Vorhaben nicht zustimmen und verwies auf das Landesentwicklungsprogramm Bayern, das damit nicht eingehalten werden könne. Andere Fachbehörden und die Nachbargemeinden hatten keine Einwände.

Wolfgang Freudenberger (SPD) äußerte die Befürchtung, dass den Windenern das Wasser abgegraben werden könne: "Wenn die Wasserversorgung nicht gesichert ist, dürfen wird den Bebauungsplan gar nicht umsetzen", antwortete Bürgermeister Michael Franken (JWU). "Das wissen wir aber erst am Ende des Verfahrens. " Auch dürfe die Gemeinde dann kein weiteres Baugebiet in Winden und Langenbruck umsetzen.

Es gab drei private Einwendungen: eine von der Bürgerinitiative "Rettet das Auerbachtal", eine aus der Nachbargemeinde Pörnbach und eine von einem Landwirt. Die Bürgerinitiative lehnte das Vorhaben ab und wies mit drastischen Worten auf die Folgen des Klimawandels hin. Die Einwendung aus Pörnbach kritisierte die "Verschandelung der Heimat" durch ein Gewerbegebiet. Der Landwirt wiederum wollte die notwendige Zufahrtsbreite zu seinen Feldern erhalten haben, was ihm zugesichert wurde.

vov