Ingolstadt
MKKD-Mehrkosten: AfD will keine "Überrumpelungstaktik"

Projektvorlage zu Mehrkosten für Museumsbau in Gießereihalle im Stadtrat am 22. Juni - Fraktion: "Verwehren uns einem ,Weiter so'"

07.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:03 Uhr
Die Unterkellerung der Gießereihalle für das MKKD in der ehemaligen Gießereihalle im entsprechenden Entwurf der Ausstellungsräume. −Foto: Büro Querkraft, DK-Archiv

Ingolstadt - Die Diskussion um die massiven Mehrkosten für das Museum für Konkrete Kunst und Design (MKKD) geht in die nächste Runde.

 

Am 22. Juni soll der Stadtrat in Ingolstadt über das weitere Vorgehen entscheiden. Immerhin rechnet die Stadtverwaltung mit rund zwischen acht und zehn Millionen Euro Mehrkosten für die bereits genehmigten 33 Millionen Euro für die Sanierung der historischen Gießereihalle und den Ausstellungsräumen darunter.

Die Nachricht dieser Kostenmehrung kam Ende April. Seither bastelt Baureferent Gero Hoffmann mit seinem Amt an einer entsprechenden Vorlage, über die der Stadtrat befinden muss. Am Montagabend ging die AfD-Fraktion mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit und warf der Stadtverwaltung eine "Überrumpelungstaktik" vor, mit der man die Mehrkosten durchwinken wolle. In der von den vier Stadträten unterzeichneten Erklärung heißt es: Man verwehre sich "nach wie vor auf das entschiedenste und ohne rechtzeitige Vorlage nachprüfbarer Mehrkosten des MKKD (. . . ) einem ,Weiter so' beim Bau in die Tiefe".

Schon Anfang Mai hatte die AfD einen vollständigen Baustopp gefordert, den Antrag im Stadtrat aber zurückgezogen. Offenbar soll die Projektvorlage nicht in den vorberatenden Ausschüssen auf die Tagesordnung, sondern erst in der Stadtratssitzung. DK-Informationen zufolge gab es dazu in der vergangenen Woche eine E-Mail aus dem Baureferat.

"Nach wie vor stellt sich für uns die Frage, ob das Untergeschoss nicht ersatzlos wegfallen kann", so die AfD-Stadträte. "Dort unten wartet weder ein Kelten- noch ein Römerschatz auf seine Entdeckung. " Vielmehr sei dort nur Sand, nicht tragfähiger Schlick und Grundwasser zu finden. Allerdings hatte Baureferent Hoffmann bereits in der Stadtratssitzung im Mai deutlich gemacht: Ein Ausbau der Halle nur oberirdisch würde alles noch teurer machen.

"Sollte die zukünftige Kostenschätzung auf dem Baupreisindex 2019 und 2020 fundieren, ist das absolut unseriös", mahnt die Fraktion. Die Stadträte Lukas Rehm, Ulrich Bannert, Oskar Lipp und Günter Schülter sprechen in ihrer Mitteilung von einer "unverantwortlichen Steuergeldverschwendungsorgie in noch nie dagewesenem Ausmaß". Es müsse finanziell vertretbare Alternativen für die Fertigstellung des MKKD geben, "gerade in Anbetracht der rapide dahinschmelzenden Finanzreserven der Stadt Ingolstadt". Private Investoren hätten schon längst die Reißleine gezogen.

DK/smo

Marco Schneider