Ingolstadt
Sicherheit geht vor

Die Polizei hat im Mai verstärkt Radler und Scooter-Fahrer überprüft

07.06.2021 | Stand 10.06.2021, 3:34 Uhr
Radler und Motorradfahrer sind bei Unfällen besonders gefährdet. Die Polizei hat jetzt eine Aktion gestartet, um sie gezielt vor Gefahren zu warnen. Im Mai waren deswegen verstärkt Kontrollen angesagt. −Foto: Schoch

Ingolstadt - Sie gelten als sogenannte "ungeschützte Verkehrsteilnehmende".

Radler, Motorradfahrer, Fußgänger und E-Scooter-Fahrer sind gefährdeter als die Insassen eines Autos, denen die Karosserie im Falle eines Unfalls zumindest einen gewissen Schutz bietet. "Verkehrssicherheitsaktion Bayern mobil - Sicher ans Ziel " heißt eine Initiative der Polizei, die bis zum Jahr 2030 dauern soll und die Sicherheit dieser Verkehrsteilnehmer in den Fokus nimmt. Zu der Aktion gehören verstärkte Kontrollen, zu denen die Polizei im Mai ausgerückt ist. Daran beteiligten sich auch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord und die Ingolstädter Polizeidienststellen sowie der Verkehrsüberwachungsdienst der Stadt.

Über den gesamten Monat sind nach Angaben der Inspektion in Ingolstadt dabei mehr als 1200 Fahrzeuge auf Verkehrssicherheit und Ausrüstung sowie deren Fahrer auf Verkehrstüchtigkeit hin überprüft worden. 330 Personen wurden beanstandet, davon 215 Radler und 25 Personen auf E-Scootern. "Häufigste Verstöße waren das Befahren von Gehwegen, Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, das Benutzen von Handys und das Tragen von Kopfhörern während der Fahrt", meldet die Inspektion.

Bei schwerwiegenden Verstößen wie Missachten des Rotlichtes oder Telefonieren während der Fahrt, wurden Bußgelder und Punkte fällig. "Zusätzlich wurden die Fahrer von Beamten der Jugendverkehrsschule in einem Gespräch über die besonderen Unfallgefahren, die ihr Verhalten verursacht, aufgeklärt. " Konnte der Angehaltene keine glaubhaften Angaben zur Herkunft seines Fahrrades machen, wurde geprüft, ob das Rad als gestohlen gemeldet ist.

Bei der Überwachung des Fahrradfahrverbots in der Fußgängerzone und Kontrollen von Rotlichtverstößen an der Einmündung Esplanade und Harderstraße sowie am Rathausplatz, wurden insgesamt 35 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen und fünf Bußgeldverfahren eingeleitet.

Ein Schwerpunkt der Kontrolle war der Schutz von Fußgängern und Radlern an Gefahrenstellen. So wurden am Schulzentrum Südwest von der Verkehrspolizei an zwei Tagen insgesamt 900 Fahrzeuge bei einer Geschwindigkeitskontrolle überprüft. Hier werden 49 Überschreitungen geahndet. "Ein Fahrer wird wegen einer Überschreitung um 39 km/h sogar seinen Führerschein für einen Monat abgeben müssen", teilt die Polizei mit.

"Die Polizeidienststellen hoffen, mit diesen Maßnahmen die Unfallzahlen mit besonders schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmern bei wieder steigendem Kraftfahrzeugverkehr auf dem niedrigen Niveau von 2020 halten und vielleicht sogar noch senken zu können", heißt es in der Mitteilung weiter. Christian Petz, bei der Polizeiinspektion Ingolstadt für den Verkehrsbereich verantwortlich, appelliert deshalb an alle Bürgerinnen und Bürger: "Nur mit gegenseitiger Rücksicht und vorsichtiger und passiver Fahrweise können wir das gemeinsame Ziel der dauerhaften Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gemeinsam erreichen. "

DK