Manching
Dachlabor für neueste Radartechnik

07.05.2021 | Stand 11.05.2021, 3:33 Uhr
Der neue Labortrakt soll auf dieses Airbus-Gebäude aufgesetzt werden, um möglichst kurze Verbindungen zu den bestehenden Anlagen zu haben. Die Verwirklichung dieses "Sensor Roof Lab" ist bis 2022/23 geplant. Um die Außenwirkung zu minimieren, soll nur der südliche, zum Werk hin gerichtete Teil überhöht werden. −Foto: Schmidtner

Manching - Auch Airbus will auf seinem Gelände bauen.

Das bestehende Laborgebäude beim Hauteingang soll um 11 auf 30 Meter aufgestockt werden, um am Standort Manching unter anderem neue Komponenten für den Eurofighter testen zu können. Im Gebäude mit der Nr. 361 befindet sich im dritten Stock ein Labor, das erweitert werden soll. Weil aber offenbar direkte Verbindungen zu den bestehenden Anlagen nötig sind, muss die neue Anlage dort aufs Dach.

Dabei handelt es sich auch um neueste Radarsysteme für den Eurofighter, die dort getestet werden sollen. Sie sollen nach Angaben der Verwaltung des Marktes Manching Objekte in großer Entfernung (die Rede ist von 100 bis 200 Kilometern) erfassen können.

Diese neue Radartechnik ist für den Standort Manching von großer Bedeutung. Denn wie bereits berichtet, will die Bundesregierung das zentrale Sensorsystem der Eurofighter-Kampfflugzeuge der Bundeswehr auf den neuesten Stand bringen. Mitte Juli 2020 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags grünes Licht gegeben, um ab 2023 das neue Captor-E-Radar einzubauen. Der Auftrag umfasst ein Volumen von über zwei Milliarden Euro, wovon nach den Planungen rund 500 Millionen Euro an Airbus fließen sollen. Im Werk Manching soll die Integration des Radars in das komplexe Gesamtsystem des Eurofighters und das Testen erfolgen.

Die Eurofighter der Bundeswehr verfügen bisher über ein hoch entwickeltes Radar herkömmlicher Bauart, bei dem der Radarschirm in der Flugzeugnase mechanisch bewegt wird. Diese Technik stößt aber an ihre Grenzen. Der neue Standard in der Militärluftfahrt heißt AESA (Active Electronically Scanned Array). Das neue Captor-E-Radar für die Eurofighter ist nach dieser Technik aufgebaut. Es verfügt über mehr als 1000 kleine Einzelradarmodule, die unabhängig voneinander gesteuert werden und gleichzeitig mehrere Ziele in der Luft und am Boden erfassen können.

DK