Wettstetten
Auf der Suche nach der idealen Lösung für die Heizung

Experte stellt im Wettstettener Gemeinderat verschiedene Varianten für Mehrzweckhalle vor

04.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:23 Uhr
Die Mehrzweckhalle Wettstetten braucht ein neue Heizung. −Foto: Gülich

Wettstetten - Die Heizung der Mehrzweckhalle ist nicht mehr funktionstüchtig und muss daher dringend ersetzt werden.

Bisher wurde der jährliche Bedarf von rund 330000 kWh durch einen 480-kW-Erdgas-Standardkessel aus dem Jahr 1992 gedeckt. Zur Klärung der Frage, wie zukünftig geheizt werden soll, hatte die Gemeinde das Institut für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden mit der Erstellung eines Energiekonzepts beauftragt. Das stellte Institutsmitarbeiter Josef Beyer in der jüngsten Sitzung des Wettstettener Rats vor.

Beyer betrachtete dabei fünf Varianten über einen Zeitraum von 20 Jahren und rechnete eine mögliche Erweiterung der Mehrzweckhalle mit ein. Vom reinen Erdgaskessel über Kombinationsmöglichkeiten von Solarthermie, Holzpellet- oder Hackgutkessel jeweils in Verbindung mit einem Erdgaskessel referierte Beyer auch über eine "große Lösung": eine Hackgut- und Erdgasheizung im Wärmeverbund mit der Schule (Jahresverbrauch: 438000 kWh) mit einer 175 Meter langen Wärmeleitung zwischen beiden Gebäuden. Der Ingenieur zeigte die Varianten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen und betonte den großen Einfluss von CO2-Abgaben und Förderungen auf die Wirtschaftlichkeitsrechnungen: "Aktuell ergeben sich auch unter Berücksichtigung von Förderungen die geringsten Wärmegestehungskosten mit einer Erdgaskesselversorgung. Aber das ändert sich bereits ab einem CO2-Preis von 70 Euro pro Tonne, wie er ab 2026 zu erwarten ist. Dann hätten wir im Wärmeverbund aus Schule und Mehrzweckhalle mit einem Hackgutkessel im Grundlastbetrieb die geringsten Kosten. " Durch den Einsatz von Biomasse würden sich die CO2-Emissionen außerdem um rund 70 Prozent reduzieren. Da für die "große Variante" allerdings auch die höchsten Investitionskosten (rund 650000 Euro) entstünden und die aktuelle Heizung der Schule aus dem Jahr 2008 eigentlich noch funktionstüchtig ist, aber für die gekoppelte Lösung mit ausgetauscht werden müsste, beschlossen die Gemeinderäte, die Informationen zu überdenken und eine Entscheidung erst in einer der kommenden Sitzungen zu fällen.

Währenddessen nehmen die Planungen für den Waldkindergarten weiter Fahrt auf. Bürgermeister Gerd Risch (FW) wurde einstimmig vom Rat beauftragt, Architektenangebote einzuholen, Fördergelder zu beantragen und potenzielle Kindergartenbetreiber einzuladen. Bei einer Begehung mit dem Jugendamt war der angedachte Platz im Gemeindewaldstück am Pflästerer als geeignet befunden worden: Die Infrastruktur ist ideal, mit der Mehrzweckhalle gibt es im Notfall eine nahe Ausweichmöglichkeit und der steile Abhang auf dem Gelände kann mit einem Zaun und einer (stacheligen) Hecke ausreichend gesichert werden.

Der Antrag des Tennisclubs 77 auf Zuschuss für den Umbau von zwei Tennisplätzen zu Allwetterplätzen (geschätzte Kosten: 70000 Euro) wurde vertagt, um zunächst herauszufinden, wie groß der Anteil der Jugendlichen unter den Mitgliedern des Vereins ist und wie hoch die Deckungslücke für die Maßnahme.

DK

Anne Gülich