Ingolstadt
Das Finale ruft

Junge Unternehmer: Team des Christoph-Scheiner-Gymnasiums ist beim Online-Wettbewerb "Play the Market" auf Siegerkurs

27.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:15 Uhr
Sabine Kaczynski
Alles ganz nah an der Realität: Generalprobe zur virtuellen Pressekonferenz des Teams im Scheiner-Gymnasium. Von links: Willi Eisenbraun, Lingjun Yin und Tobias Brücklmaier. −Foto: Kaczynski

Ingolstadt - Im Rahmen eines P-Seminars am Christoph-Scheiner-Gymnasium nahmen seit Ende Januar fünf Dreierteams der Q11 an dem Projekt "Play the Market" teil, das seit 1992 vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft veranstaltet wird.

Ziel des Planspiels ist es, ein (fiktives) bestehendes mittelständisches Unternehmen zu übernehmen und möglichst erfolgreich weiterzuführen. "Das geht zunächst über sechs Geschäftsjahre, wobei während der Internetrunde ein Geschäftsjahr einer Woche entspricht", erklärt Tobias Brückl-maier, Mitglied des "CEL"-Teams, das ebenfalls an dem Online-Wettbewerb teilnimmt, in der virtuellen Pressekonferenz vergangene Woche.

"Jedes Team befindet sich in einem von 30 Märkten, in denen jeweils 20 Unternehmen gegeneinander konkurrieren. " Die gleiche Ausgangslage aller Firmen sowie die Vermarktung des identischen Produkts - beim "CEL"-Team zunächst ein Flachfernseher - garantieren faire Vergleichsmöglichkeiten. Letztlich ziehen nach Abschluss der Internetrunde die 30 Marktführer ins Halbfinale von "Play the Market" ein.

Um vorne mitzumischen, müssen die Schüler - ganz wie "echte" Businessmanager - Bereiche wie Einkauf- und Lagerhaltung, Produktion, Marketing und Vertrieb sowie Finanzen so steuern, dass ein möglichst hoher Gewinn eingefahren wird. Welche und wie viele Maschinen sollen für die Produktion verwendet werden? Wie schaut es mit Personal aus? Muss man die Mitarbeiter qualifizieren oder Gesundheitsausgaben tätigen? Mit solchen Fragestellungen müssen sich die Jugendlichen auseinandersetzen und die entsprechenden Entscheidungen treffen.

"Die zentralste Frage ist jedoch der Verkaufspreis", beschreibt Brücklmaier. Ist man nach den sechs virtuellen Geschäftsjahren erfolgreicher als die Konkurrenz und hat zudem sozial und ökonomisch gut gewirtschaftet, bekommt man von der "Play the Market"-Jury ordentlich Punkte. Wie das "CEL"-Team des Scheiner-Gymnasiums, das die Internetrunde als souveräner Spitzenreiter seiner Marktgruppe beendete und sich so Mitte März für das Halbfinale qualifizierte.

Nach einer personellen Umstrukturierung besteht die Dreiergruppe seitdem aus Teamleiterin Lingjun Yin, Willi Eisenbraun und Tobias Brückl-maier. Momentan absolvieren die Jugendlichen sogenannte Speedrunden: "Wir haben nur noch drei bis vier Tage zur Entscheidungsfindung Zeit, zudem gab es eine Produktänderung: Jetzt müssen wir ein E-Mountainbike vermarkten", erklären die Schüler die gesteigerten Anforderungen - zuletzt ist noch der Auslandsmarkt hinzugekommen - , die sie aber gut meistern. "Die Umstellung ist uns nicht wirklich schwergefallen", sagt Lingjun Yin, die auch betont, dass sämtliche Entscheidungen ohne große Diskussionen gemeinsam gefällt werden. Trotzdem sei der zeitliche Aufwand inzwischen immens - rund drei bis vier Stunden ist das Team täglich mit der fiktiven Unternehmensführung beschäftigt. "Es ist definitiv aufregend", meint Lingjun Yin. Willi Eisenbraun ergänzt: "Ich möchte auch in Zukunft im Bereich Wirtschaft und Unternehmen tätig werden, deshalb ist es gut, jetzt schon in einem Planspiel Entscheidungen zu treffen und im Vorfeld reflektieren zu können, was gut und was schlecht war. "

Und wie geht es nun weiter? Die Halbfinalrunde dauert noch bis zum 29. April, danach ziehen neun Teams ins Finale ein, das im Juli - voraussichtlich in Präsenz - mit nochmals größeren Herausforderungen stattfinden soll. Das "CEL"-Team darf hinsichtlich einer Endrunden-Teilnahme durchaus optimistisch sein, denn der Vorsprung auf den Zweitplatzierten ist derzeit enorm. Auch die drei Scheiner-Schüler sehen den weiteren Verlauf positiv: "Wir sind guter Dinge, dass wir das Finale erreichen, denn wir haben bislang unseren ersten Rang gut verteidigt. " Wenn die Jung-Unternehmer auch in der nächsten Runde so erfolgreich agieren, winkt ihnen vielleicht sogar der Hauptpreis: eine einwöchige Sprachreise nach New York.

DK

Sabine Kaczynski