Ingolstadst
Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt

VGI: Abkürzung bleibt, Name geändert - Tariferhöhung zum 1. August um zwei Prozent

15.04.2021 | Stand 19.04.2021, 3:33 Uhr
Die Logos und die Abkürzungen bleiben, aber aus der Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt wird der Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt. −Foto: DK-Archiv

Ingolstadt - Die Verkehrsgemeinschaft der Region Ingolstadt (VGI) wird zum 1. August ihre Tarife anpassen.

Der Vorschlag von Geschäftsführer Robert Frank bei der Verbandsversammlung am Donnerstag, die Fahrpreise um zwei Prozent zu erhöhen, wurde einstimmig angenommen.

Laut Frank ist dies "die untere Grenze", nachdem im vergangenen Jahr die Anpassung der Tarife ausgesetzt wurde. Die VGI hatte sich 2020 an den bayerischen Nachbarverbünden orientiert. Außerdem wäre im Vorjahr nach Einschätzung der Geschäftsleitung eine Tariferhöhung mit Blick auf die Corona-Pandemie für die Fahrgäste im ÖPNV schwer vermittelbar gewesen. Mittlerweile seien jedoch vor allem für die an der VGI beteiligten Busunternehmen schwere Zeiten angebrochen, da das Reisegeschäft seit einiger Zeit zum Erliegen gekommen sei.

Bei der Erhöhung um zwei Prozent habe die VGI allerdings soziale Aspekte berücksichtigt. Die Preise der 9-Uhr-Monatskarte, der Monatskarte Senioren und der Jahreskarte Donaucard Senioren 9 Uhr bleiben gleich. Ferner sind auch die Preise für die Fahrkarten Kurzstrecke Kind und Einzelfahrkarte Kind unverändert.

Auch das 365-Euro-Ticket soll zum 1. August starten. In den Genuss kommen junge Menschen wie Schüler und Auszubildende, die nach dem Vorbild anderer bayerischer Ballungsräume damit quasi für einen Euro am Tag das ganze Jahr mit dem Bus fahren können. Laut Frank ist dies ein "strategischer Schritt", denn das Angebot hat für die INVG Ausfälle in Höhe von fast acht Millionen Euro zur Folge. Allerdings wird sich diese Summe durch Zuschüsse und Änderungen bei den Monatskarten wieder verringern.

Baar-Ebenhausens Bürgermeister Ludwig Wayand wies darauf hin, dass einige Gemeinden im Verbundgebiet verbilligte Buskarten im Angebot haben, die noch günstiger sind als das 365-Euro-Ticket. So zahlen beispielsweise Erwachsene für die einfache Fahrt innerhalb Manchings 50 Cent, Kinder nur 25 Cent, was das 365-Euro-Ticket uninteressant mache. Wayand ist seit über zehn Jahren intensiv mit dem ÖPNV befasst und hat sich hierzu ein Konzept überlegt, das die INVG durcharbeiten will.

Wie bereits berichtet, wird das Gebiet des VGI-Verbunds zur Jahresmitte über die Region hinaus erweitert. Am 13. Juni startet die Zusammenarbeit mit dem Regensburger Verkehrsverbund. Der günstige RVV-Tarif nach Regensburg schließt nun auch Münchsmünster mit ein. Im Gegenzug reicht der Tarif der INVG künftig bis Neustadt. Doch das ist nicht die einzige Erweiterung über die Region hinaus. Laut Frank laufen bereits Förderanträge, Petershausen (Münchener Verkehrsverbund), Radersdorf (Augsburger Verkehrsverbund) sowie Solnhofen (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg) ebenfalls im Rahmen von Kooperationen mit einzuschließen. Er erwartet bis Ende Juni eine Antwort.

Nürnberg ist auch ein Vorbild für eine Namensänderung. Statt Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt (VGI) soll es künftig heißen Verkehrsverbund Großraum Ingolstadt. Das Akronym (Abkürzung) VGI, das auf Plakaten, Bussen, Logos und praktisch allem zu finden ist, was damit zusammenhängt, könnte mit den vier Farben dazu weiter verwendet werden - nur der Anspruch wäre künftig ein anderer. "Im Hinblick auf Ziele und Bedeutung" ist für Frank die Namensänderung gerechtfertigt, nicht zuletzt, weil das Verbundgebiet künftig über die Region hinaus reicht. Eine Verkehrsgemeinschaft sei mehr eine Kooperation von Unternehmen, so Frank, ein Verbund gehe weit darüber hinaus - Stichwort Gemeinschaftstarif. Auch von der Förderung seitens des Freistaats her sei ein Verbund wesentlich zielführender. Nach einigen Wortmeldungen wurde die Namensänderung einstimmig genehmigt.

DK