Die Ingolstädter Stadtratsfraktionen der Grünen, der SPD, der UWG, der ÖDP sowie der Linken fordern die symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Wilhelm Reissmüller.
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Das teilen die Parteien in einem gemeinsamen Schreiben am Freitag mit. Die NS-Belastung von Reissmüller sei wesentlich ausgeprägter, als bisher bekannt war, heißt es darin.
„Eine symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Wilhelm Reissmüller ist überfällig. Denn: Wer die Täter ehrt, verhöhnt die Opfer“, wird Stadträtin Agnes Krumwiede zitiert. Sie selbst war zuletzt als Autorin der Reihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“ an der Aufarbeitung der Schanzer NS-Zeit beteiligt.
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Fraktionen hätten umfassende öffentliche Distanzierung beantragt
Zwar sei die Ehrenbürgerwürde mit dem Ableben des ehemaligen DK-Herausgebers erloschen, „jedoch ist eine politische Entscheidung der Aberkennung wichtig und auch überfällig“, so Krumwiede.
Die Fraktionen hätten zudem am Freitag aufgrund der neuesten Erkenntnisse zur NS-Belastung Reissmüllers die umfassende öffentliche Distanzierung beantragt. Außerdem soll die „Stiftung Dr. Reissmüller – Städtepartnerschaft Ingolstadt-Carrara“ umbenannt werden. Arbeit und Zweck aber fortgeführt werden.
DK
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