Akte Reissmüller
Ingolstädter Stadtratsfraktionen fordern symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde

06.12.2024 | Stand 06.12.2024, 20:29 Uhr |

Der ehemalige DK-Herausgeber Wilhelm Reissmüller. Foto: DK-Archiv

Die Ingolstädter Stadtratsfraktionen der Grünen, der SPD, der UWG, der ÖDP sowie der Linken fordern die symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Wilhelm Reissmüller.

  

Lesen Sie dazu dauch: Normale Nazis: Neue Erkenntnisse über bekannte Ingolstädter Reissmüller, Listl und Liebl

Das teilen die Parteien in einem gemeinsamen Schreiben am Freitag mit. Die NS-Belastung von Reissmüller sei wesentlich ausgeprägter, als bisher bekannt war, heißt es darin.

„Eine symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Wilhelm Reissmüller ist überfällig. Denn: Wer die Täter ehrt, verhöhnt die Opfer“, wird Stadträtin Agnes Krumwiede zitiert. Sie selbst war zuletzt als Autorin der Reihe „Täter Helfer Trittbrettfahrer“ an der Aufarbeitung der Schanzer NS-Zeit beteiligt.

Das könnte Sie auch interessieren: Wie tief waren die Ingolstädter Josef Listl und Wilhelm Reissmüller in Hitlers Staat verstrickt?

Fraktionen hätten umfassende öffentliche Distanzierung beantragt



Zwar sei die Ehrenbürgerwürde mit dem Ableben des ehemaligen DK-Herausgebers erloschen, „jedoch ist eine politische Entscheidung der Aberkennung wichtig und auch überfällig“, so Krumwiede.

Die Fraktionen hätten zudem am Freitag aufgrund der neuesten Erkenntnisse zur NS-Belastung Reissmüllers die umfassende öffentliche Distanzierung beantragt. Außerdem soll die „Stiftung Dr. Reissmüller – Städtepartnerschaft Ingolstadt-Carrara“ umbenannt werden. Arbeit und Zweck aber fortgeführt werden.

DK



Artikel kommentieren