Wildes Hin und Her
Achterbahn am Barthelmarkt-Samstag: FC Ingolstadt gewinnt 3:2 beim 1. FC Saarbrücken

24.08.2024 | Stand 25.08.2024, 16:19 Uhr |

In der ersten Halbzeit lieferten die Schanzer und der 1. FC Saarbrücken eine Partie mit extrem hohem Unterhaltungswert. Hier feiern Sebastian Grönning (rechts) und Marcel Costly das 1:0 der Ingolstädter durch den Dänen. Foto: Imago Images

Der FC Ingolstadt hat auf die Niederlage bei der SpVgg Unterhaching eine passende Antwort gefunden: Am Samstagnachmittag siegten die Schanzer in einer über weite Strecken wilden Partie mit 3:2 (2:2) beim 1. FC Saarbrücken.



Sebastian Grönning (11. Minute) und Marcel Costly (19.) schossen den FCI zunächst in Führung. Kai Brünker (26.) und Tim Civeja (45.) glichen jedoch noch vor dem Pausenpfiff aus. Das letzte Wort hatte allerdings der Schanzer Kapitän Lukas Fröde (84.). In der Anfangsphase parierte FCI-Keeper Marius Funk einen Elfmeter von Calogero Rizzuto (8.).

„Die erste Halbzeit war sehr intensiv und ein Hin und Her. Dem mussten beide Mannschaften im zweiten Durchgang etwas Tribut zollen“, bilanzierte Fröde. FCI-Trainerin Sabrina Wittmann erklärte: „Ich glaube, dass wir heute sehr viel investiert und verdient gewonnen haben.“

Drei Startelfdebütanten beim FC Ingolstadt

Costly, Ryan Malone und Grönning feierten ihre Liga-Startelfdebüts in dieser Saison. Für Yannick Deichmann, Mladen Cvjetinovic und Pascal Testroet blieb zunächst nur die Ersatzbank. Die Abtastphase ließen beide Teams aus. Die erste Ecke gehörte den Schanzern, doch der Standard flog den Gästen um die Ohren: Am Ende des Konters köpfte Simon Stehle nur knapp über das FCI-Tor (4.).

Anschließend rückte Grönning in den Fokus: Der Däne soll laut Schiedsrichter Christian Dingert bei einer Freistoßflanke der Gastgeber Amine Naifi im Strafraum gefoult haben. Rizzuto trat an, und wie schon am ersten Spieltag gegen den SV Waldhof Mannheim parierte Funk und hielt seiner Mannschaft vorerst die Null.

Zwei Minuten später lag der Ball im Netz – aber auf der Gegenseite. Wie schon beim 2:0-Sieg der Schanzer in Saarbrücken im Januar bereitete Malone mit einem weiten Einwurf ein Tor vor. Den hohen Ball des US-Amerikaners verwertete Grönning per Kopf zum 1:0.

Malones Einwurf bereitet wieder ein Tor vor

Saarbrücken lief wütend an, ehe der FCI wieder zuschlug. David Kopaczs für Grönning etwas zu weit geratene Flanke stoppte Costly mit der Brust herunter und ließ FCS-Keeper Phillip Menzel mit einem trockenen Linksschuss zum 2:0 keine Abwehrmöglichkeit. Der FCI war nun zwar 2:0 vorne, aber keine zwei Tore besser als der FCS.

Dies sollte sich nach dem Anschlusstreffer, den Kai Brünker nach Stehle-Flanke per Kopf erzielte, auch auf der Anzeigetafel widerspiegeln. Civeja schnupperte am Ausgleich, doch Funk war beim Schuss des Ex-Schanzers auf dem Posten (37.). Fröde nach einem Abpraller (39.) und Benjamin Kanuric aus kurzer Distanz (41.) waren dem 3:1 ganz nah. Dann leistete sich Costly im Mittelfeld einen teuren Ballverlust: Die Gastgeber zogen das Tempo an, Naifi spielte Civeja frei, und der schoss von der Strafraumlinie aus rechts unten ein.

Vorbei war die erste Halbzeit aber noch nicht: Nach einer Kanuric-Ecke traf Grönning die Latte, Dennis Borkowski den Pfosten, anschließend wurde Simon Lorenz gefoult. Einen Strafstoß gab Dingert aber nicht, weil der FCI-Abwehrchef zuvor im Abseits stand (45.+4).

Zum zweiten Durchgang ersetzte der genesene Maximilian Dittgen den verwarnten Kanuric. Nun agierten beide Mannschaften vorsichtiger als im ersten Durchgang, der zwar extrem hohen Unterhaltungswert, aber auch eine immens hohe Fehlerzahl bot.

Brünker tunnelte Funk zur vermeintlichen erstmaligen Führung der Gastgeber, doch der bullige FCS-Stürmer stand knapp im Abseits (58.). Die erste Chance der Schanzer nach Wiederanpfiff verzeichnete Malone nach einem Eckball per Kopf (65.).

Insgesamt präsentierten sich die Saarländer deutlich aktiver, während der FCI defensiver agierte, sich aber einige haarsträubende Ballverluste leistete – einen davon konnte Saarbrücken trotz eines Fünf-gegen-Zwei-Konters nicht nutzen, als Civeja an Funk scheiterte (78.).

FCI-Kapitän Fröde mit dem Lucky Punch

Das neue Sturmduo Tim Heike und Testroet (250. Einsatz in der 3. Liga) sollte das FCI-Spiel beleben, doch gefährlicher blieb zunächst der FCS: Julian Günther-Schmidt zwang Funk aus 13 Metern zu einer Glanzparade (81.). Dann gelang Fröde nach einer Ecke von Felix Keidel per Kopf der Lucky Punch zum 3:2 für den FCI. „Ich hatte ein gutes Gespür, konnte mich freimachen und dann darf ich den Ball aus sechs Metern auch im Tor unterbringen“, merkte Fröde gelassen an.

Einmal geriet der Schanzer Sieg noch in Gefahr, doch Costly rettete nach einem Kopfball Stehles auf der Linie für den bereits geschlagenen Funk (90.+3). Mit dem zweiten Saisonsieg im Rücken empfängt der FCI kommenden Samstag (14.03 Uhr/BR und Magenta Sport) den TSV 1860 München. Am Freitag schließt das Transferfenster, eine Rückkehr Sonny Kittels zum FCI ist vorerst endgültig passe.

Statistik
Saarbrücken: Menzel - Sonnenberg, Zeitz, Wilhelm (73. Becker) - Rizzuto (61. Fahrner), Sontheimer (85. Rabihic), Schumacher - Civeja, Naifi (61. Günther-Schmidt) - Brünker (73. Schmidt), Stehle.
Ingolstadt: Funk - Costly, Malone (70. Cvjetinovic), Lorenz, Dühring - Fröde, Plath (70. Keidel) - Kopacz, Kanuric (46. Dittgen) - Borkowski (70. Heike), Grönning (79. Testroet).

Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle).
Tore: 0:1 Grönning (11.), 0:2 Costly (20.), 1:2 Brünker (26.), 2:2 Civeja (45.), 2:3 Fröde (84.).
Bes. Vorkomnis: Funk (Ingolstadt) hält Foulelfmeter von Rizzuto (8.).
Zuschauer: 11000.

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