Auswärtssieg errungen, Vereinsrekord eingestellt und Tabellenführung verteidigt: Der ERC Ingolstadt ist in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auch an diesem Wochenende nicht zu stoppen gewesen. Nach dem wilden 7:5 gegen die Grizzlys Wolfsburg am Freitag bezwangen die Panther am Sonntagnachmittag in der Lanxess-Arena auch die Kölner Haie. In einer ausgeglichenen und intensiven Partie setzte sich der Spitzenreiter mit 3:2 (0:0, 2:2, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen durch und feierte den achten Sieg im neunten Saisonspiel.
In der vergangenen Woche erzielte er vier Treffer, am Freitag steuerte er gegen Wolfsburg drei Vorlagen bei – und nun verwandelte er in Köln den entscheidenden Penalty: Daniel Schmölz scheint ein Abo als wertvollster Spieler der Partie abgeschlossen zu haben. „Wir haben einen guten Lauf“, meinte der ERC-Stürmer bei Magenta Sport. „Es war eine sehr intensive Partie mit dem glücklichen Ende für uns. Wir haben ein super Auswärtsspiel abgeliefert.“
Die Panther, bei denen Charles Bertrand und Niklas Hübner für die gesperrten Riley Sheen und Mat Bodie in den Kader rückten, feierten den achten Sieg in Serie und stellten damit ihre Klubrekorde aus den Spielzeiten 2003/04 und 2005/06 ein. Eine neue Bestmarke kann der Spitzenreiter am Freitag im Derby bei den Nürnberg Ice Tigers aufstellen – ausgerechnet gegen Schmölz’ Ex-Verein. „Wichtig wird sein, dass wir auch dort über 60 Minuten gutes Eishockey spielen – dann kommen die Ergebnisse von selbst“, meinte der Allgäuer.
Drei Tore innerhalb von 56 Sekunden
Beide Mannschaften lieferten sich im ersten Drittel ein temporeiches Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Die größten hatten Kölns Josh Currie auf Zuspiel von Parker Tuomie (10.) sowie Kenny Agostino, der die Scheibe nach einem Wechselfehler der Haie abfing (13.), doch beide Stürmer trafen jeweils nur den Pfosten. Im Powerplay der Gäste startete Justin Schütz einen Unterzahl-Konter, Gregor MacLeod verpasste nur knapp das Zuspiel (16.). Gegen Ende des ersten Abschnitts war Kölns Torhüter Julius Hudacek bei einem Versuch Alex Bretons zur Stelle (20.).
Was das erste Drittel an Toren vermissen hatte lassen, holten beide Teams nach der ersten Pause nach. Currie brachte die Haie zwei Minuten nach Wiederbeginn im Nachsetzen in Führung (23.), doch die Panther antworteten mit einem Doppelschlag innerhalb von 25 Sekunden gegen den Tabellensiebten: Kurz nach Ablauf einer Strafe für die Gäste erzielte ERC-Kapitän Fabio Wagner im Konter auf Zuspiel von Wojciech Stachowiak über die Schulter Hudaceks das 1:1 (33.). Und Stachowiak bediente im Anschluss auch Wayne Simpson, dessen Schuss Kölns Robin Van Calster in einer verunglückten Rettungsaktion zum 1:2 ins eigene Tor schob (33.).
Allerdings schlugen auch die Gastgeber schnell zurück: Eine halbe Minute nach ihrem Führungstreffer ließen die Ingolstädter MacLeod aus den Augen, und der Stürmer der Kölner Top-Reihe bezwang den chancenlosen ERC-Torhüter Michael Garteig aus zentraler Position nach einem Pass Alexandre Greniers zum 2:2 (34.).
Auf der Suche nach dem Lucky Punch
Die Frage, wer diese weiter ausgeglichene und intensive Partie für sich entscheidet, wurde auch im letzten Abschnitt nicht beantwortet, denn beide Mannschaften versuchten, in der Hoffnung auf den Lucky Punch den entscheidenden Fehler zu verhindern. Viele große Torchancen kamen somit nicht zustande, die besten verzeichneten noch Maximilian Kammerer (42.) und Adam Almquist (48.) aufseiten der Haie. Die Ingolstädter kamen erst zum Ende des Drittels richtig gefährlich vor das Tor der Kölner, doch Hudacek stoppte den Angriff von Ingolstadts Topscorer Myles Powell zehn Sekunden vor dem Ende (60.).
Die Verlängerung verlief nicht gerade nach dem Geschmack der Panther, denn zunächst verfehlte Simpson nach schöner Vorlage von Stachowiak das leere Tor (62.), anschließend mussten sie eine Unterzahlphase überstehen. Doch Penalty Nummer elf war für Hudacek schließlich nicht zu halten – und somit erzielte Schmölz in dieser Saison bereits den dritten Siegtreffer für den ERC.
Kölner Haie: Hudacek – Vittasmäki, Bailen; Glötzl, Almquist; Müller, Sennhenn – Schütz, MacLeod, Grenier; Kammerer, Aubry, Storm; Tuomie, Tyrväainen, Currie– Niedenz, van Calster, Lindner.
ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Wagner; Hübner, Breton; Ellis, Ruopp; Girduckis, Pietta, P. Krauß – Bertrand, Powell, Agostino, Simpson, Stachowiak, Schmölz; Dunham, Henriquez, Keating; J. Krauß.
Schiedsrichter: Neutzer/MacFarlene. – Zuschauer: 16 831. – Tore: 1:0 Currie (23.), 1:1 Wagner (33.), 1:2 Simpson (33.), 2:2 MacLeod (34.), 2:3 Schmölz (PS). – Strafminuten: 10/10.
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