Wettstetten
Zuschuss für Kirche

26.03.2021 | Stand 30.03.2021, 3:33 Uhr
Die Wettstettener Kirchturmuhr. −Foto: Gülich (Archiv)

Wettstetten - Grundlage einer Debatte um die Beteiligung der Gemeinde Wettstetten an der Kirchturmsanierung war ein Antrag des katholischen Pfarramts Sankt Martin auf einen Zuschuss für das Projekt.

Die Gesamtkosten liegen bei 833000 Euro, 742000 Euro übernimmt die Diözese Eichstätt. Bleiben 91000 Euro, die die Pfarrei selbst stemmen muss.

Interessant dabei ist, dass die Kirchturmuhr nicht der Pfarrei gehört, sondern der Gemeinde. "Die Uhr war früher der einzige Orientierungspunkt für die Dorfbewohner zur Zeitanzeige. Da der Turm die Voraussetzung für unsere Uhr ist, ist das schon fast eine Anforderung an uns, dass wir uns an seiner Sanierung beteiligen", hielt Bürgermeister Gerd Risch fest. Ganz wichtig sei ihm aber, dass jeder Cent, den die Gemeinde gebe, nicht zur Kürzung des Zuschusses durch die Diözese führen dürfe. Die Gemeinde wolle nur helfen, die Deckungslücke der Pfarrei zu schließen.

Die Vorschläge zur Höhe des Zuschusses reichten von 10 Prozent (Ralf Wittmann, BWG) über 20 Prozent (Betty Weitzel-Oeth, fraktionslos) bis zu "1000 Euro pro Gemeinderat" (Xaver Bauer, FW). Die 10 Prozent nannten Bauer und Thekla Müller (FW) ein "Armutszeugnis".

Genauso ausgiebig wie über die Zuschusshöhe wurde die Frage diskutiert, wie viel die Pfarrei selbst zu den 91000 Euro beisteuere. Während ein Teil der Räte sich diese Frage von vorneherein verbat, war das für andere ein wichtiger Anhaltspunkt. "Erst einmal ist geplant, das Geld über Spenden aufzubringen", erklärte Risch. Über die Liquidität der Pfarrei war nichts bekannt, und Gemeinderat Wolfgang Bauer, der als ehemaliger Kirchenpfleger zumindest Bescheid gewusst hätte, hatte den Saal wegen Befangenheit vor dem Tagesordnungspunkt verlassen.

Können die 91000 Euro nicht vollständig durch Spenden gedeckt werden, wird die Pfarrei auf jeden Fall den Rest des Betrags bezahlen müssen. Der Gemeinderat stimmte schließlich über von Xaver Bauer in den Raum geworfene "20000" ab und genehmigte diesen Zuschuss mit zwei Gegenstimmen.

agw