Ingolstadt
Nachverdichtung light

Im Quartier an der Nürnberger Straße hat die Wohnungsgenossenschaft einiges vor

24.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:45 Uhr
Abriss geplant: Das Gebäude links soll bald einem Neubau weichen. Und das ist erst der Anfang. Das Quartier der Wohnungsgenossenschaft Ingolstadt an der Nürnberger Straße soll - behutsam - nachverdichtet werden (siehe Plan). −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Die Modernisierung und der Siedlungsdruck machen auch vor einem sehr alten Wohnquartier im Nordosten der Stadt nicht Halt: Die Wohnungsgenossenschaft Ingolstadt wird an der Nürnberger Straße eines der alten Gebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen.

In einem zweiten Schritt sollen weitere Gebäude hinzukommen, ohne die Kleingärtenstruktur zu zerstören - was auch dem Gestaltungsbeirat gefällt.

Eine "sehr sensible, sehr vorsichtige Verdichtung" sähen die Pläne der Feigel-Dumps-Architekten aus Landshut vor, erklärte Gestaltungsbeiratsmitglied Hans Klumpp. "Da wird nichts ausgepresst bis zum Letzten. " Und Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle pflichtete ihm bei, dass dieses Projekt ein Paradebeispiel für behutsames Nachverdichten sei.

In dem Quartier zwischen Nürnberger Straße, Eichendorffstraße und Schillerstraße stehen markante Mehrfamilienhäuser, die zum Teil in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut worden sind - eines davon steht sogar unter Denkmalschutz. Das Ensemble will die Genossenschaft um drei Gebäude ergänzen, alles auf dem weiträumigen Grund, auf dem derzeit vor allem die Klein- beziehungsweise Hausgärten der Bewohner stehen.

"Die Innengärtenstruktur wird nicht wesentlich beeinträchtigt", sagt Jürgen Kräußl von der Wohnungsgenossenschaft. "Aber das ist alles noch Zukunftsmusik. " Bei der Umgriffsplanung, die sie im Gestaltungsbeirat vorgestellt haben, sei es nur darum gegangen, sich nicht mit dem ersten Schritt gleich alles Weitere zu verbauen.

Denn aktuell geht es lediglich um ein Bestandsgebäude, das in den 50er-Jahren gebaut wurde und ersetzt werden soll. "Da ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben, weil es in der Vergangenheit keine umfassenden Modernisierungen erfahren hat", erklärt Kräußl. Die Bewohner habe man von den Plänen natürlich längst informiert. Ziel sei, sie adäquat in anderen Wohnungen unterzubringen, was bei vielen auch schon gelungen sei. Nur vier Bewohner lebten noch in dem 18 Wohneinheiten umfassenden Gebäude in der Mitte des Quartiers. Und auch für sie zeichneten sich Lösungen ab.

22 Wohneinheiten sollen im neuen Gebäude untergebracht werden. Die Ausmaße werden in etwa gleich sein, nur wird dort, wo beim Altbau noch ein Dachgeschoss war, ein Vollgeschoss gebaut. Einen genauen Zeitpunkt gibt es laut Kräußl noch nicht: "Da sind wir vorsichtig. " Schließlich wolle man keinen der jetzigen Bewohner unter Druck setzen. Der Wunsch sei, im Frühjahr 2020 mit dem Bau beginnen zu können.
 

Thorsten Stark