Oberdolling
Wo einem Klodeckel musikalische Töne entlockt werden

Dialekt, Kostüme und ganz viel Humor: Da Huawa, da Meier und I begeistern Oberdollinger Publikum mit neuem Programm "Agrat"

25.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:07 Uhr
Da tanzen die Oberdollinger auf den Bänken: Da Huawa, da Meier und I fordern ihr Publikum in der Zugabe zum Mittanzen auf. Die Kultband hat die Zuschauer mit ihrem dreistündigen Programm unterhalten. −Foto: Vogl

Oberdolling (vov) Es ging um Schwiegermütter, um Kloanlagen mit Bewegungsmelder oder einfach um die Heimat: Sehr abwechslungsreich war die Themenpalette, die Da Huawa, da Meier und I mit ihrem neuen Programm "Agrat" im Oberdollinger Vereinszentrum D'Roßschwemm präsentiert haben.

Die Rollen waren klar verteilt: Christian Maier ("da Huawa") war der Liedermacher und Vollblutmusiker, Matthias Meier ("da Meier") Musiker und Komiker und Sepp Haslinger (das "I") der musizierende Neuzugang. Haslinger hatte vor einem Jahr Siegi Mühlbauer ersetzt - und fügte sich als virtuoser Multi-Instrumentalist nun bestens in die Gruppe ein.

Das Publikum bog sich schon bei der Einstiegsnummer vor Lachen. Der Song handelte vom Dialektvergleich, den der Niederbayer Huawa und der Oberpfälzer Meier anstellten. Freilich hatte nur der das volle Vergnügen, der beide Dialekte einigermaßen verstand: Der eine wollte seine "Rua", der andere seine "Rou" - und wer weiß schon, dass mit einer "Sugl" einfach die "Sau" gemeint ist?

Neben viel Humor war bei den Themen der Lieder auch etwas Gesellschaftskritik dabei. Wie bei der Frage, ob "agrat" alle Leute studieren müssen ("Aussi kumt a ganzer Depp, aber arban kann der net. "). Oder es ging um automatisierte Kloanlagen mit Bewegungsmelder, deren Benutzer verzweifelt den "saublöden Sensor" suchen, damit endlich wieder Licht angeht. Wehmütig blickten die Musiker auf das erste große Abenteuer zurück: als 13-Jähriger beim Zelten mit den Freunden - acht Kilometer von daheim entfernt, ohne GPS und Handy: "Des muasst dich erstmal traun. "

Was das Trio in der voll besetzten Roßschwemm präsentierte, zeigte, warum agrat Da Huawa, da Meier und I eine der erfolgreichsten bayerischen Musikkabarettgruppen sind - und das seit 20 Jahren. Dazu gehörten neben Musik und Klamauk auch die Kostüme: Immer wieder tauchten die Musiker in anderen Verkleidungen auf. Mal performten sie ihre Songs als Schießbuden-Cowboys, mal als Kittelschürzen-Putzfrau, die mit dem Mopp Tango tanzte, oder als "Biene Meier", deren Lied eigentlich auf das Artensterben anspielt.

Das musikalische Repertoire von Country über Blues und Reggae bis Tango war schier unerschöpflich - wie die Vielfalt der gespielten Instrumente. Und der Meier bewies bravourös, dass man nicht nur gleichzeitig Schlagzeug und Trompete spielen, sondern sogar einem Klodeckel musikalische Töne entlocken kann. ("Kloschüssel Meier - mit mir machen Sie das große Geschäft").

Die Roßschwemm tobte nach dem rund dreistündigen Programm. Vier Zugaben mussten die Musiker geben, die eine Losfee zuvor aus einer Wunschbox gezogen hatte. Beim letzten Lied standen die Gäste sogar auf den Bänken und feierten ausgelassen mit. Zufrieden mit der gelungenen Veranstaltung zeigte sich auch Matthias Pfaller vom Förderverein Dolling, der die Musiker in die Roßschwemm geladen hatte.