Weichering
Wichtiger Nachwuchs auf den Höfen

Junge Landwirte erhalten nach erfolgreicher Ausbildung ihre Zeugnisse - 18 Absolventen aus Ingolstadt und Eichstätt

03.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:56 Uhr
18 frischgebackene staatlich geprüfte Landwirte stammen aus dem Landkreis Eichstätt oder aus der Stadt Ingolstadt und stellten sich mit Bildungsberater Michael Forster (l.), Schulleiterin Elke Greßmann (3.v.l.) und Josef Kroll, Kreisobmann des BBV Eichstätt (letzte Reihe l.) den Fotografen. Die besten Absolventen waren Thomas Lechermann (Wackerstein) und Norbert Wolfsmüller (Beilngries). −Foto: Foto: Hammerl

Weichering (ahl) 40 frischgebackene Landwirte aus der Region 10, darunter vier Frauen, haben jetzt in Weichering ihre Zeugnisse erhalten.

15 Absolventen durchliefen die klassische duale Ausbildung, 25 erreichten den Abschluss über die Bildungsinitiative Bila. Ausbildungsamt ist das Landwirtschaftsamt in Ingolstadt.

Dessen Leiterin Elke Greßmann betonte, die Qualifikation als Landwirt bedeute auch eine große Verantwortung, denn Landwirte arbeiteten im Dreiklang zwischen Wirtschaftlichkeit, Ökologie und sozialer Verantwortung, wie es die mittlerweile etwas in den Hintergrund geratene Agenda 21 einmal formuliert habe. Ihre Botschaft aber gelte weiter. "Sie sind nun gut ausgebildete Landwirte", sagte sie, "nutzen Sie Ihr Wissen. "

18 Absolventen stammen aus dem Landkreis Eichstätt, zwölf aus Pfaffenhofen und zehn aus Neuburg-Schrobenhausen. Bildungsberater Michael Forster berichtete, dass es insgesamt 65 Prüflinge gewesen seien, da auch 22 Studierende der Hochschule dual daran teilnahmen. An zehn praktischen Prüfungstagen mussten alle ihr Können sowohl in Pflanzen- als auch in Tierproduktion unter Beweis stellen. 49 Prüflinge legten den Schwerpunkt auf Rinderhaltung, 13 auf Schweine, drei auf Geflügelhaltung, daher wurden acht Prüfungstage auf dem Rinder- und zwei auf dem Schweinehaltungsbetrieb absolviert. Deren Besitzern galt Forsters Dank, da während der Prüfungstage praktisch Stillstand in den Betrieben geherrscht habe.

Seinen Prüfungsbericht unterlegte der Bildungsberater mit zahlreichen, teilweise amüsanten Fotos der praktischen Prüfung. Das Gesamtergebnis mit der Durchschnittsnote 2,86, liege "absolut im Mittelwert der vergangenen Jahre". Die Noten der praktischen Prüfung lagen jeweils etwas besser als die in der schriftlichen. Forster gab den Absolventen mit, sich nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen, sondern sich auf anderen Betrieben fortzubilden, ins Ausland zu gehen oder den Grundkurs in Herrsching zu besuchen.

Vielfalt und Qualität der landwirtschaftlichen Produkte beschwor Landrat Roland Weigert, der es bedauerte, dass die Landwirtschaft immer weniger das ländliche Ortsbild präge - mit allen negativen Folgen. "Umso wichtiger ist es, dass junge Landwirte ausgebildet werden", meinte er und appellierte an die Absolventen, sich auch in der Kommunalpolitik zu engagieren. Das legte auch Josef Kroll, Kreisobmann des BBV Eichstätt, seinen Zuhörern ans Herz. Um mitbestimmen zu können, sollten sie sich in Politik und Berufsvertretung engagieren, auch wenn das von ihrer Freizeit abgehe.

Leicht sei es nicht in der heutigen Zeit, sich für den Beruf des Landwirts zu entscheiden, zumal die Landwirtschaft für vieles verantwortlich gemacht werde. Trotz harter Arbeit und langer Arbeitstage sei die Zufriedenheit im Berufsstand sehr hoch, da Eigenständigkeit und die Zusammenarbeit mit der Familie hoch geschätzt werde. Weiterbildung sei wichtig, unterstrich Hubert Ruisinger von der Staatlichen Berufsschule Pfaffenhofen. "Vier Ds" legte Landwirtschaftsdirektor Josef Konrad den Absolventen ans Herz. Digitalisierung könne helfen, Dokumentation, der Dialog mit Verbrauchern und Nachbarn seien sehr wichtig und in der Diversifizierung sah er Chancen. Die Gspusi Musi gestaltete die Abschlussfeier musikalisch.