Ingolstadt (DK) In der Fußgängerzone Boccia spielen, Kasperle und seinen Freunden beim Puppentheater zuschauen, einen Rettungswagen von innen ansehen - das und vieles mehr konnten Kinder und Jugendliche am Samstag beim IN-City-Kindertag in der Innenstadt.
Erstmals ist der Aktionstag über die Ludwigstraße und den Rathausplatz hinaus bis zum Paradeplatz und vor das Münster ausgeweitet worden.
"Wir haben extra den Innenstadtbereich für Autos sperren lassen, damit sich die Kinder frei entfalten können", sagt Teresa Treittinger, neue Geschäftsführerin von IN-City. Und so rollten sie also - die Kinderwagen, nicht die SUVs. "Wir sind sehr zufrieden mit der Aktion. Vor allem, da wir so viele Sponsoren gefunden haben, die uns unterstützen", resümiert Treittinger bereits am frühen Nachmittag. Der Plan, die Innenstadt zu beleben - und somit auch den Einzelhandel zu stärken -, scheint aufzugehen. Denn so mancher Kinderbuggy war nicht nur mit Luftballons behangen, sondern auch mit zahlreichen Einkaufstüten.
Vor allem die Kinder konnten sich am Samstag bei vielen Aktionen ausprobieren. Friseur Danny Beuerbach verwandelte die Theresienstraße vor dem Münster in eine Leseoase. Auf Teppichen und Sitzsäcken saßen Kinder und ihre Mamas und lasen einander vor. Mit der Aktion "Book a Look" verpasste er seinen jungen Klienten eine neue Frisur. Im Gegenzug mussten die Kids während des Haarschnitts aus Büchern ihrer Wahl vorlesen. Im Hintergrund: Disney-Lieder und Seifenblasen, die massenweise aus einer Maschine gepustet wurden.
Auf Hüpfburgen konnte sich der Nachwuchs austoben, aber auch bei einem Selbstverteidigungs-Crashkurs. "Seid Ihr cool? ", brüllte der Kampfsportlehrer, "Ja! ", schallte es laut zurück. "Die Selbstverteidigung hat mir am meisten Spaß gemacht. Jetzt will ich noch boxen", sagt die sechsjährige Beyanit aus Ingolstadt, die mit ihrem Opa am Kindertag unterwegs ist.
Am Paradeplatz konnten sich Kinder und Jugendliche künstlerisch ausprobieren. Unter Anleitung von Graffitikünstler Daniel Lange verpassten sie den wenig ansehnlichen Bauzäunen einen neuen Anstrich. Allerdings nicht mit dem Pinsel, sondern mit der Spraydose. "Ich mache das zum ersten Mal und wollte Graffiti einfach mal ausprobieren", sagt Jazmin Brustlein (19) aus Ingolstadt. Da sie gerne zeichne, vor allem Tiere und Landschaften, wie sie betont, ist das eine ganz neue Erfahrung für die kunstliebende Schülerin. "Ich will Neonfarben einsetzen, die ineinander verlaufen", sagt sie.
Auf der Bühne am Rathausplatz war ebenfalls allerlei Unterhaltung für Jung und Alt geboten. Ein Big-Band-Auftritt der Simon-Mayr-Sing- und Musikschule, Auftritte der Tanzschulen N! s Company, Ayun, In-Takt, Dance Passion und Basement Performing Arts sowie Show-Fechten des MTV Ingolstadt ergänzten das umfangreiche Programm.
Mit einem Stickerheft liefen die Kinder die einzelnen Aktionen an den drei Standorten Münster, Paradeplatz und Rathausplatz ab und sammelten dort Aufkleber. "Wir haben uns überlegt, dass man in die Geschäfte gehen muss, um sich die Aufkleber zu holen", berichtet die IN-City-Geschäftsführerin. Gegen einen vollständig beklebten Flyer gab es abschließend ein Geschenk von IN-City.
Doch nicht nur die Kinder hatten viel Spaß auf dem Aktionstag in der Innenstadt. Auch die Eltern zeigten sich zufrieden mit dem nachwuchsorientierten Einkaufsbummel. "Wir waren schon häufiger am Kindertag hier in Ingolstadt. Dieses Mal gefällt er mir besonders gut, da er sehr auf die Kinder ausgelegt ist", sagt Bettina Pockrandt aus Manching, die mit ihren zwei Kindern unterwegs ist.
Was sollte es in Ingolstadt für Kinder geben?
Leonie Prestel (8) aus Ingolstadt: Ich würde mir einen Freizeitpark oder noch besser einen Wasserpark mit ganz vielen Rutschen in Ingolstadt wünschen.Das fände ich super. Der Kindertag ist eine tolle Aktion, den könnte es auch häufiger geben.
Victoria Lehmann (14) aus Kösching: Ich finde, dass in Ingolstadt eigentlich schon sehr viel für Kinder und Jugendliche geboten ist. Solche Aktionen wie der Kindertag sind ja schon ein Beispiel dafür. Ich würde es schön finden, wenn es das häufiger gäbe.
Maxim Pieper (11) aus Ingolstadt: Mir gefällt der Kindertag sehr gut. Ich hoffe es gibt bald wieder einen. Ich spiele gern mit meinen Freunden Fußball. Deshalb würde ich es schön finden, wenn es mehr Fußballplätze gäbe, wo wir trainieren könnten.
Yana-Leia Naber (14) aus Ingolstadt: Der Kindertag ist eine coole Sache. Man kann herumschlendern und schauen, was alles geboten ist. Ich spiele Eishockey. Deswegen finde ich, dass die Damenmannschaft in diesem Sport mehr gefördert werden könnte.
Alexander Klotz (7) aus Ingolstadt: Ich wünsche mir ein Karussell mitten in der Stadt. Viele Schaukeln auf Spielplätzen gehen nicht richtig oder sind kaputt. Außerdem wünsche ich mir einen Ort, wo ich spielen kann, wenn Mama einkaufen ist.
Tina Blum
Sport, Kunst und jede Menge Spaß: Egal ob beim Selbstverteidigungs-Crashkurs in der Ludwigstraße oder beim Probe-Sprayen auf dem Paradeplatz. Beim Kindertag war einiges geboten. -Foto: Foto: Eberl
-Foto: Foto: Eberl
-Foto: Foto: Eberl, Stefan, Ingolstadt
-Foto: Foto: Eberl, Stefan, Ingolstadt
-Foto: Foto: Eberl, Stefan, Ingolstadt
-Foto: Foto: Eberl, Stefan, Ingolstadt
-Foto: Foto: Eberl, Stefan, Ingolstadt
