Ingolstadt
Rind ist der Renner

Ingolstädter Metzgereien erzählen, was bei ihren Kunden außerdem auf die Weihnachtstafel kommt

18.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:26 Uhr
Weihnachtsschmaus aus der Fleischtheke: In der Metzgerei Geyer in der Arndtstraße werden für das Fest Rinderbraten und Rouladen, aber auch Mettwürste bestellt. Das erzählt Inhaberin Iris Beyer (links), hier mit zwei ihrer Mitarbeiterinnen. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Ein einfaches Mahl an Heiligabend, gern mit Würsten, ein üppiges Festessen am ersten Weihnachtsfeiertag - so sieht bei vielen Familien, die Weihnachten feiern, der Speiseplan für die bevorstehenden Festtage aus. Bratwürste mit Sauerkraut und Gänsebraten sind nach wie vor die absoluten Klassiker. Wer es moderner mag, serviert Fondue oder heizt den Grill an. Ein kleiner kulinarischer Streifzug durch Ingolstädter Metzgereien.

Der DK hat sich in Ingolstädter Metzgereien umgehört, was die Kunden wünschen und welche Traditionen sie bei der Menuauswahl für die Festtage am Ende des Jahres so pflegen. Feines vom Rind ist bei allen ganz vorne mit dabei. "Bauernwürste an Heiligabend, das hat Tradition in Bayern", weiß Michael Schneider von der Metzgerei Schneider in Unterhaunstadt. "Es werden aber auch mehr Weißwürste und Wiener als sonst bestellt."

Ein Renner für die Feiertage sei heuer der Rinderbraten, so Schneider. Mit Engpässen im Vorrat rechne er nicht. "Heutzutage bekommt man jederzeit alles. Das war früher anders. Da musste man dem Bauern im Frühjahr schon sagen, was man zu Weihnachten will." Knapp werden kann Schneider zufolge zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel höchstens das Rinderfilet. "Weil das auch für Silvester oft gekauft wird", weiß der Metzger aus Erfahrung.

Würste aller Art bleiben Festtagsklassiker, auch in Altbayern: "Unsere fränkischen Bratwürste gehen weg wie die Feuerwehr", berichtet Manuela Klinger in der Filiale der Metzgerei Wörlein in Friedrichshofen. Entsprechend ausgelastet sei daher die Produktion im Hauptbetrieb im mittelfränkischen Pappenheim-Bieswang. Dort wurste man quasi rund um die Uhr, erzählt Klinger.

Carola Gabler von der Metzgerei Gabler im Konradviertel sagt, dass vor allem hochwertige Stücke vom Rind wie Lende und Filet gefragt seien. "Es wird aber auch Kalbfleisch für Kalbsschnitzel und gefüllter Braten nachgefragt", ergänzt sie. Oft kauften Kunden aber nur für einen oder zwei der Feiertage ein. "Am zweiten Weihnachtstag gehen dann doch viele Familien in ein Restaurant zum Essen", sagt Carola Gabler.

Auch in der Metzgerei Joseph Huber aus Hundszell steht das Rind zu Weihnachten hoch im Kurs. "Wir verkaufen Rinderrouladen, Rinderbraten, alle möglichen Arten von Filets, Wild sowie Kalb und Schwein fürs Fondue", sagt Inhaber Joseph Huber. Eine Besonderheit sei, dass der Bio-Rinderbraten deutlich öfter bestellt werde als sonst. Einige Kunden verlangten außerdem nach Weinbratwurstschnecken - eine typisch sudetendeutsche Spezialität.

Für die ausgefallene Weihnachtsküche hat Huber außerdem Barbecue-Cuts und Wagy-Rind für den Grill im Angebot. "Seit zwei, drei Wochen laufen die Bestellungen intensiv. Wir sind aber sowohl materiell als auch personell gut aufgestellt", sagt Huber, der in der "heißen Phase" eine Stunde früher als sonst mit der Arbeit beginnt - um zwei Uhr in der Früh.

Gefüllte Braten, Lammlende und abgehangenes Rinderfilet sind Fleischwaren, die bei der Metzgerei Walk in der Fußgängerzone häufig über den Tresen gereicht werden. "Gut gehen außerdem Bauernseufzer und Wollwürste, die gerne von der älteren Kundschaft gekauft werden", erzählt Filialleiterin Edeltraud Glasl. Bei Walk befinde man sich derzeit "fast schon im Endspurt" für das Weihnachtsgeschäft. "Es gibt aber auch Kunden, die sich erst informieren und dann überlegen und kaufen", so Glasl.

In der Metzgerei Geyer im Josefsviertel sind derzeit Mettwürste sehr gefragt, aber auch andere Würstl, Rinderbraten und Rouladen gehören zu den Favoriten der Kundschaft auf den heimischen Weihnachtstafeln. Das sagen Inhaberin Iris Beyer und Filialleiterin Svetlana Draht. Dass die Ware ausgehen könnte, halten beide nicht für möglich. "Spätestens eine Stunde später wird nachproduziert", heißt es bei Geyer.

Michael Brandl