Warum es wegen Corona mehr Müll gibt

Weil gerade viele Menschen zu Hause sind, werden auch die Tonnen voller

25.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:07 Uhr
Johannes Neudecker
Und weg damit: Ein Müllwagen entleert eine große blaue Papiertonne. Die Menschen bei der Müllabfuhr haben auch während der Corona-Krise viel zu tun. −Foto: Leonhardt, dpa

Viele Menschen arbeiten weniger und verdienen deshalb weniger Geld.

Andere haben ihr Büro zu Hause eingerichtet. Das Coronavirus hat vieles verändert. Bei den Männern und Frauen der Müllabfuhr ist hingegen vieles noch beim Alten: Sie holen weiter Woche für Woche den Müll ab. Wegen der Corona-Krise haben sie sogar teilweise noch mehr zu tun als sonst. Weil die Leute mehr zu Hause sind, fällt nämlich auch mehr Müll an. Die Menschen bestellen Kleidung im Internet und lassen sie sich in Paketen zuschicken. Auch Essen wird in Verpackungen geliefert. Mehr Menschen sind zu Hause und kochen selbst. Im Supermarkt werden also mehr Produkte zum Kochen gekauft und es entstehen mehr Abfälle.

Das alles wandert irgendwann in die verschiedenen Mülltonnen. Vor allem beim Plastik- und Biomüll sei es mehr geworden, heißt es bei einer Abfall-Firma. Auch die Müllabfuhr in der Hauptstadt Berlin berichtet, dass die Mülltonnen voller sind. In Hamburg hört man dasselbe. Hier holte die Stadtreinigung im März etwa 3000 Tonnen mehr Müll ab als vor einem Jahr.

Außerdem nutzen viele Leute die Zeit, um alte Möbel und andere Sachen auszumisten - das nennt man Sperrmüll. Er heißt nicht ohne Grund so, weil oft schwere oder kaputte Sachen darunter sind. "Offensichtlich ist der jährliche Frühjahrsputz in Haus und Wohnung in diesem Jahr ein wenig größer ausgefallen", sagt Beate Bodnár. Sie kümmert sich in der Stadt Chemnitz im Bundesland Sachsen um Abfallentsorgung und Stadtreinigung. Das alles bedeutet aber nicht automatisch, dass insgesamt mehr Abfall entsteht. Denn viele Geschäfte und Restaurants waren zuletzt geschlossen oder sind es immer noch. Normalerweise verursachen diese Läden sehr viel Abfall. Momentan kommt dort jedoch nicht so viel Müll zusammen. Daher werden die Müllabfuhren mit dem Abfall in der Regel auch in Corona-Zeiten gut fertig.

dpa

Johannes Neudecker