Eichstätt
Waldbesitzer nehmen Stellung

Positionspapier: Unterzeichner sprechen sich für Holzheizkraftwerk aus

22.04.2021 | Stand 26.04.2021, 3:33 Uhr
Steht in der Region ausreichend Brennstoff zur Verfügung? Dies fragen sich die Kritiker des geplanten Werks. −Foto: Stephan

Eichstätt - Die Vertreter sechs forstlicher Besitzstrukturen haben ein Positionspapier ausgearbeitet, in dem sie sich für den Bau des Holzheizkraftwerks bei Desching aussprechen.

"Die Unterzeichner sehen in dem geplanten Biomasseheizkraftwerk grundsätzlich einen sinnvollen Beitrag zur Energieversorgung und regionalen Wertschöpfung", heißt es darin.

Das Holzheizkraftwerk ist bei den Waldbesitzern der Region im Gespräch. "Das ist zu wichtig, um es links liegen zu lassen", berichtet Johann Stadler, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Eichstätt (FBG), über die Entstehung der Stellungnahme. Neben der FBG haben diese Vertreter der Waldbesitzervereinigung Altmannstein und Umgebung, des Wittelsbacher Ausgleichsfonds, des Ingolstädter Forstamts, des Forstbetriebs Eichstätt und des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt unterzeichnet. Sie wollen dem Argument, auf Dauer stehe zu wenig Holz für den Betrieb des Werks zur Verfügung, entgegentreten.

So geht es im Positionspapier um den Brennstoff: "Der Landkreis Eichstätt und die Stadt Ingolstadt verfügen über eine Waldfläche von gut 50000 Hektar", heißt es darin. "Nachhaltig geerntet werden können insgesamt rund 400000 Festmeter Holz. Theoretisch kann der Holzbedarf des Biomasseheizkraftwerks aus diesem Gebiet gedeckt werden. " Nach Stadlers Erfahrung wird Restholz aufgrund des Klimawandels nicht weniger, sondern mehr. "Die Situation wird sich nicht entspannen. " Dazu komme, dass sich die Zellstoffindustrie für Papierherstellung zunehmend in Richtung Südamerika verabschiede. Das Fazit: "Eine Versorgung des Heizkraftwerks scheint zuverlässig und nachhaltig möglich. "

Stadler weiß, dass nicht alle Mitglieder in den Besitzervereinigungen für das Werk sind. "Es ist ein demokratischer Prozess, dass jemand dafür und dagegen ist. " Er bedauert aber, dass einige Kritiker "Wege beschreiten, die nicht vernünftig sind". Der Aussage eines Handzettels der Bürgerinitiative, ein Gespräch mit der FBG habe bestätigt, dass die Versorgung mit Brennstoff aus der Region langfristig nicht möglich sei, begegnet er daher mit Unverständnis. "Da werden einem Sätze in den Mund gelegt, die nie gesagt worden sind", ärgert er sich. "Das ist eine Verunglimpfung, der ich klar die rote Karte zeige. "

tjs