Ingolstadt
Vorfahrt für die Brennstoffzelle

CSU-Fraktion fordert, die Einsatzmöglichkeiten zu prüfen - Zweifel an der Batterietechnik

10.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr

Ingolstadt (DK) Bei der intensiven Suche nach alternativen Treibstoffen dominierten bislang die Elektromobilität und die Batterie die Diskussionen.

Dies sehen viele Experten und Wissenschaflter jedoch inzwischen durchaus kritisch. Umweltprobleme bei der Herstellung und Entsorgung sowie der die begrenzte Lebensdauer der Batterien oder der Betankungsaufwand und die Reichweite der angetriebenen Fahrzeuge sind nicht von der Hand zu weisen. Immer aussichtsreicher erscheint dagegen vielen die Zukunftschance der Brennstoffzellentechnologie.

Den Zweifeln an der an der Zukunftsfähigkeit der Batterietechnologie schließt sich jetzt auch die CSU-Fraktion im Stadtrat an. Sie fordert in einem Antrag, dass sich die Stadt und ihre Tochterunternehmen intensiv mit dem Thema Brennstoffzelle auseinandersetzen und Einsatzmöglichkeiten prüfen. Auch soll ein Netzwerk lokaler Akteure aus der Region, aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, ins Leben gerufen werden, das ein Engagement im Bereich der Brennstoffzellentechnologie entwickeln kann, so der Antrag weiter.

Nicht nur in der Automobilindustrie, sondern unter anderem auch bei der Energieversorgung der Haushalte, spielt die Brennstoffzelle, oftmals mit dem Speichermedium Wasserstoff, zunehmend eine Rolle: Wasserstoff speichert Energie, die durch die Brennstoffzelle zurückgewonnen werden kann.
Das lasse hoffen, dass auf diese Weise Ingolstadt eines Tages klimaneutral mit Strom und Wärme versorgt werden kann, so die CSU.

Auch was die Vorbehalte gegen die Brennstoffzelle betrifft, fände die Forschung immer praktikablere Lösungen - die Zukunftsaussichten sind also nach Meinung der CSU vielversprechend. Auch hätten sich einige Städte in Deutschland bereits als Wasserstoff-Zentren herausgebildet, so findet man in Herten in Nordrhein-Westfalen ein Wasserstoff-Kompetenzzentrum, in Wuppertal und Köln setzt man beim ÖPNV mittlerweile ebenfalls auf die Brennstoffzelle als Antrieb für Busse. "Die Brennstoffzelle kristallisiert sich also immer mehr als ernst zu nehmender Konkurrent der Batterie heraus. Auch in Ingolstadt soll das Thema Brennstoffzelle aus diesen Beweggründen Beachtung finden", fordern die Christsozialen.

Eingedenk der hier ansässigen Industrie und des nun wachsenden Forschungsstandorts stehe Ingolstadt außerdem wie kaum eine zweite Stadt in Deutschland für das Thema Mobilität - ein wichtiges Handlungsfeld der Brennstoffzelle.
Bei der Erarbeitung kommunaler Einsatzbereiche für Brennstoffzellen soll die Umweltverträglichkeit von der Energieerzeugung bis hin zum Verbraucher im Fokus stehen, wie dies etwa beim sogenannten "grünen Wasserstoff" der Fall ist.
Zur Entwicklung der Region im Bereich Brennstoffzelle ist es erforderlich, ein Netzwerk zu bilden, das Expertisen und Engagements zusammenträgt und durch die Vernetzung Mehrwerte schafft.

Zum gewünschten Engagement gehört schließlich auch, so die CSU, dass sich die Stadt für die möglichen Förderprogramme bewirbt.