Ingolstadt
Vom Kongresshotel in das Champagnerbad

Baustellenrundgang über das Gießereigelände und durch das Wonnemar

17.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:10 Uhr
Kongresszentrum und Hotel nehmen Gestalt an: Die Ausmaße des großen Veranstaltungssaals sind schon zu erahnen (oben). Im Untergeschoss stützen noch Holzpfähle die Konstruktion ab (unten, links). Auch im Wonnemar wird gearbeitet. Unter anderem wird der Rutschenturm um zwei Bahnen erweitert. −Foto: Eberl

Ingolstadt - Im Kongresshotel sind am Freitag die ersten Gäste begrüßt worden.

Eingecheckt haben Oberbürgermeister Christian Lösel und Bürgermeister Albert Wittmann zwar nicht, aber zumindest konnten sie sich einen Eindruck davon verschaffen, wie das Hotel und das benachbarte Kongresszentrum einmal aussehen werden. Auch von außen gesehen nimmt der Komplex - Hotel und Kongresszentrum bilden eine architektonische Einheit - immer mehr Formen an. Das erste Obergeschoss ist bereits fertig betoniert. Der Bau wird nun schnell in die Höhe wachsen, kündigte Maximilian Lammel von der Bauaufsicht an. Ungefähr alle fünf Wochen werde nun ein weiteres Stockwerk hinzukommen. "Wenn das Wetter mitspielt", fügt er an. "Bisher war der Winter für uns sehr gut. Es war nämlich kein Winter. "

Derzeit sind rund 80 Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz. Wenn dann auch der Innenausbau beginnt, werden es um die 200 sein, schätz Hans Berger von der IFG. Auch zwei weitere Kräne werden auf die Baustelle kommen. Insgesamt werden es dann sechs sein. Die Dimensionen des Bauwerks werden auch im dritten Untergeschoss deutlich. Hier wird einmal in rund fünf Meter hohen Hallen auf insgesamt 2700 Quadratmetern die Haustechnik untergebracht sein. Für diese teurere Lösung hat sich der Stadtrat entschieden, um das Gebäude nicht um einen Technikstock erhöhen zu müssen. Ein bisschen erinnern die großen Räume derzeit an einen Wald. Baumstämme stützen das Gebäude, bis die Statik des Bauwerks von ganz alleine tragfähig ist. "Die Stämme halten fünfmal mehr Gewicht als Metallstützen", erklärt Polier Herbert Mendel den beeindruckten Baustellengästen. Der Boden des Technikraums befindet sich rund 13 Meter unter der Erde. Und derzeit auch 1,5 Meter unter der Wasseroberfläche, wie Lammel ergänzte. Nachdem das Grundwasser beim Bau der Tiefgarage und des Untergeschosses aus der Baugrube abgepumpt wurde, fließt es nun außerhalb der Kellerwände wieder nach. "Wir sind dicht", lautet die erfreuliche Erkenntnis Lammels. "Das Wasser wird jetzt nach und nach weiter steigen. " Im zweiten Untergeschoss laufen die Wasserpumpen noch. Vom ersten Stock des Hotels aus, dort, wo einmal die Zimmer für die Gäste sein werden, öffnet sich der Blick derzeit hinunter in den künftigen Veranstaltungssaal des Kongresszentrums. Die Bühne ist schon zu erkennen, außerdem eine Empore und die Fensterfront, die den Saal Richtung Audi Akademie abschließt. Auf Höhe des vierten Stocks wird eine Aussichtsplattform mit Blick Richtung Gießereihalle entstehen, wo das neue Museum für Konkrete Kunst und Design entsteht. Hotel und Kongresszentrum sollen zum Jahreswechsel 2021/22 fertig gebaut sein.

Deutlich früher ist das Ende der Arbeiten im Wonnemar geplant. Nach der Erweiterung und Renovierung soll das Erlebnisbad im August 2020 eröffnet werden. Nach ihrem Rundgang auf dem Gießereigelände marschierten Lösel und Wittmann mit einem Tross Pressevertretern hinüber auf die andere Donauseite, um sich auch auf dieser Baustelle vom Fortgang der Arbeiten zu überzeugen. Wie mehrfach berichtet, waren die im Herbst für einige Wochen ausgesetzt worden, nachdem dem Generalunternehmer zunächst wegen Verzögerungen der Vertrag gekündigt worden war und eine neue Vereinbarung geschlossen werden musste. Jetzt gehen die Arbeiten voran. Nach den Sommerferien soll das Wonnemar wieder eröffnen, rund ein halbes Jahr später als ursprünglich gedacht. Beim Baustellenrundgang war das am Freitag allerdings kein Thema mehr. Architekt und Projektleiter Peter Richter stellte den Gästen lieber die Neuerungen auf dem Gelände des Wonnemar vor. "Insgesamt erweitern wir das Angebot um 700 Quadratmeter Wasserfläche", erklärte er. Die bestehenden Teile des Bades werden instand gesetzt, modernisiert und teils erneuert. Die ersten künstlichen Palmen für den Strand sind bereits eingetroffen. Wie Centermanager Markus Dechand ergänzte, wird auch das gastronomische Angebot wachsen. Unter anderem werde es eine Pasta-Station geben.

Wer derzeit auf dem Parkplatz vor dem Spaßbad unterwegs ist, sieht zwei auffällige Bauteile auf dem Boden liegen. Sie gehören zu den beiden neuen Rutschen. Eine besteht aus zwei Bahnen, auf denen sich um die Wette rutschen lässt. Es wird dafür eine digitale Zeitnahme und einen Start-Countdown geben. Zur zweiten Rutschbahn gehört ein großer Kegel indem die Spaßbader hin- und hergleiten, bevor die Rutschpartie durch eine Öffnung am tiefsten Punkt des Trichters weiter geht.

Wer es geruhsamer mag, findet im neuen Thermenareal Entspannungsangebote von Erlebnisduschen über einen Wasserfall bis zum Champagnerbad, das so heißt, weil es in dem Becken nicht wild sprudelt wie in einem Whirlpool, sondern kleine Bläschen freigesetzt werden, die sich auf die Haut setzen. Wer an echtem Champagner interessiert ist, wird eventuell in der neuen Poolbar fündig werden.

DK