Ingolstadt - Frischer geht's wohl kaum: Vom Feld in das Geschäft und direkt an die Kundschaft - ohne Zwischenhändler, ohne Transportwege.
Allerlei buntes Gemüse wie Kartoffeln, Salat, Karotten - was die Saison eben gerade hergibt - finden die Kunden im Hofladen Kettner. Am Freitagvormittag herrscht hier reger Betrieb. Nicole Kettner arbeitet im Hofladen und erzählt: "Den Leuten wird es immer wichtiger zu wissen, woher die Lebensmittel kommen, und wer sie angebaut hat. " Seit der Corona-Pandemie sei dieser Trend noch stärker zu beobachten: "Viele Menschen kaufen inzwischen bewusster ein. " Regionale Waren gewinnen zunehmend an Bedeutung. Für gute Qualität seien die Kunden auch bereit, etwas mehr für die Lebensmittel zu bezahlen.
Führungen für Kindergärten und Schulklassen
Wenn die Kunden Kettner im Hofladen ansprechen, ob sie einen kleinen Rundgang über den Hof bekommen, freut sie sich: "Wir haben keine Geheimnisse und zeigen gerne, wo unsere Produkte herkommen und wie wir anbauen. " Immer wieder bieten sie auch Führungen an. Für Kindergärten und Schulklassen - und vor der Pandemie auch für Erwachsene. "Viele Kinder wissen nicht, woher die Lebensmittel kommen. Manche meinen, das Gemüse wächst im Supermarkt", berichtet Kettner.
Die Landwirtschaft Kettner hat sich auf den Gemüseanbau spezialisiert. "Ein umweltbewusster Anbau ist uns wichtig. " Sie haben beispielsweise rund um den Hof viele Nistkästen errichtet. Die Vögel dienen als natürliche Schädlingsbekämpfer und kümmern sich um die Insekten.
"Außerdem benutzen wir Maisfolien gegen das Unkraut. Die sind biologisch abbaubar", erklärt Kettner. Für die Bienen werden Blühflächen angesät. "Die Insekten brauchen wir für die Bestäubung - und der Imker braucht sie dann für den Honig. "
Seit 2015 ist Nicole Kettner die Vorsitzende von der Interessengemeinschaft "Köstliches vom Lande".
72 Direktvermarkter in der Region
Ein Zusammenschluss von inzwischen 72 Landwirten aus dem Landkreis Eichstätt und Ingolstadt, die ihre Lebensmittel direkt vermarkten - im eigenen Hofladen oder auf dem Bauernmarkt. Neben Gemüse und Obst vertreiben die Landwirte Fleisch, Milch, Eier, Erdbeeren, Forellen, Honig und noch viel mehr.
Durch den Zusammenschluss können sich die Landwirte gegenseitig unterstützen: "Wir verkaufen bei uns im Laden auch Produkte von anderen Partnern - wie Honig oder Milch", so Kettner. Außerdem arbeitet die Interessengemeinschaft mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zusammen. "Die Landwirte haben dadurch die Möglichkeit, an verschiedenen Fortbildungen teilzunehmen. "
Interessierte erhalten Informationen über die teilnehmenden Landwirte, die Produktpalette und geplante Veranstaltungen im Internet auf www. koestliches-vom-land. de.
DK
Miriam Werner
