Münchsmünster
Virtueller Ferienpass mit analogen Zügen

Münchsmünster bietet den Kindern in den kommenden Sommerferien ein etwas anderes Angebot

03.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:14 Uhr
Das waren noch Ferienpass-Zeiten: Veranstaltungen wie die bei der Freiwilligen Feuerwehr Wöhr im Vorjahr wird es in diesem Sommer in Münchsmünster nicht geben. Dafür will die Gemeinde einen virtuellen Ferienpass mit vielen Angeboten ausarbeiten. −Foto: Lamprecht

Münchsmünster - Einen Ferienpass ja, aber ganz anders als sonst.

So lautete der nach langer Diskussion einstimmige Beschluss des Gemeinderates Münchsmünster in seiner jüngsten Sitzung. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise fand die Sitzung wieder im Pfarrsaal statt, und auch auf der Tagesordnung schlug sich das Thema - obwohl die Gemeinde, wie Bürgermeister Andreas Meyer betonte, aktuell coronafrei ist - wiederholt nieder. Weitere Themen waren unter anderem einmal mehr der Polder, sowie die nun begonnene Sanierung der Wöhrer Straße.

Besonders lang und eifrig wurde unter den Räten jedoch über das Thema Ferienpass diskutiert, der, das war schon vor der Sitzung jedem klar, in diesem Jahr ganz anderes würde stattfinden müssen als man das sonst im Ort gewohnt ist: Was also tun? Den Ferienpass ganz ausfallen lassen und das Geld für das Jubiläum im kommenden Jahr verwenden, wie Franz Rothmeier zunächst vorschlug. Oder auf einen virtuellen Ferienpass mit zahlreichen Aktionen und Anregungen setzten, die die Kinder zu Hause allein oder in der Familie umsetzten könnten, wie es Karin Müller-Steinmeier einbrachte.

Schwierig werde die Umsetzung, da waren sich die Räte, die sich letztlich auf eine virtuelle Lösung mit analogen Zügen einigten, allemal. Nahezu täglich gebe es, das bestätigte auch Bürgermeister Meyer, neue Anweisungen, wie man mit diesem und vielen anderen Themen umgehen solle.

Aktuell, so heißt es in einem Schreiben von Landratsamt, seien ohnehin noch alle Aktivitäten mit Kindern verboten. Bis zum Sommer sei aber mit Lockerungen zu rechnen. Deshalb fährt der Kreisjugendring in seinen Planungen aktuell zweigleisig mit einem Programm, das virtuelle und reale Veranstaltungen parallel vorsieht. Einige Gemeinden haben den Ferienpass für dieses Jahr bereits komplett abgesagt, andere planen ein kleines Programm für jene Kinder, die keine Betreuung haben. Eine Pflicht, etwas anzubieten, sieht Meyer von Seiten der Gemeinde nicht. "Ich finde aber, dass wir ein Signal geben und den Kindern Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten sollten, zumal die Schulen definitiv zu haben und es da auch keine Notbetreuung geben wird. "

Klar sei zum aktuellen Zeitpunkt, dass Zeltlager, Busfahrten und dergleichen auch im Sommer definitiv noch verboten seien und auch keine Verpflegung ausgeben werden dürfe. Wenn es Veranstaltungen für Gruppen gebe, so dürften diese nicht innerhalb des Ferienprogramms gemischt werden. Zudem dürfte es nur Kleingruppen mit höchstens vier Kindern geben.

"Das macht für uns keinen Sinn", war aus dem Gremium wiederholt zu hören, nicht selten mit dem Zusatz, "das kann man den Vereinen auch nicht zumuten. " Ein Punkt, der für Einigkeit und letztlich zur Entscheidung führte: Die Gemeinde wird nun ein Heft mit verschiedenen Aktionen und Aktivitäten, etwa Malwettbewerbe oder Schnitzeljagden, ausarbeiten, die die Kinder in den Ferien abarbeiten und sich so sinnvoll beschäftigen können. Vorschläge hierfür seien gerne willkommen.

DK