Viele
Angedacht

12.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

Viele Deutsche haben Angst. Wovor? Eine namhafte Versicherungsgesellschaft hat es auch 2017 in einer Umfrage erhoben. Die Top drei der Ängste sind: Terrorismus, politischer Extremismus und Spannungen durch den Zuzug von Ausländern.

Angst lässt sich nicht schnell wegreden. Ein schnelles "Kopf hoch!", oder: "Das wird schon wieder!", beruhigt einen Ängstlichen nicht. Es beruhigt nur den, der solche Floskeln in den Mund nimmt, um nicht weiter mitfühlen zu müssen. Angst ist nicht immer richtig, aber immer berechtigt.

Entscheidend ist, wie wir mit der Angst leben. Angst haben ist wie Nebel in der Seele. Dagegen gibt es Helfer. Einer ist das Nachdenken. Was genau fürchte ich? Woher kommt die Angst? Hat meine Angst recht? Ich erkenne dann, was ich tun könnte, um mich weniger zu fürchten. Ich höre auch besser, wenn mir andere versichern: Niemand nimmt etwas weg. Wir müssen uns vor keinem sozialen Abstieg fürchten. Ein Helfer gegen meine Angst ist nüchternes Nachdenken; den Nebel zu lichten, statt mich in ihm zu verlaufen. Nachdenken ist wie die Sonne, die Nebel verdunsten lässt.

Der andere Helfer gegen die Angst ist Vertrauen. Ich vertraue den Menschen, die es gut mit mir meinen. Und ich vertraue Gott, der mich festhält. Wir kommen von Weihnachten her, es ist auch ein Fest des Vertrauens. Gott wird Mensch, kommt in mein Leben und lässt mich nicht allein. Er schenkt mir Menschen, die mir beistehen. Und macht mich zu einem Menschen, der anderen beistehen kann. Auch denen, die mir auf den ersten Blick Angst machen.

Pfarrer Peter Plack

Evangelische

Kirchengemeinde

Brunnenreuth