Hepberg
Verschuldung in Hepberg unvermeidbar

Viele Anfragen bei Bürgerversammlung - Bürgermeister informiert über Verfahrensstand zu umstrittenem Gewerbegebiet

24.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:59 Uhr
Elena Ostermeier
Sollte sich das Parkverhalten in Hepberg nicht deutlich verbessern, drohten laut Bürgermeister Raimund Lindner weitere Parkverbote wie hier in der Görzstraße. Ein Anwohner bedankte sich auf der Bürgerversammlung für die Maßnahme. −Foto: Ostermeier

Hepberg - Bei der von 43 Teilnehmern besuchten Bürgerversammlung in Hepberg erstattete Bürgermeister Raimund Lindner (FHB) einen umfassenden Bericht über die Haushaltsjahre 2020 und 2021.

Und ging detailliert auf große anstehende Baumaßnahmen wie den Neubau der Kindertagesstätte und der Grundschule sowie auf das neue Baugebiet Nord IV ein: Nach dem Aufbrauchen der Rücklagen müsse die Gemeinde ab 2022 massiv in die Kreditaufnahme für die unaufschiebbaren Projekte gehen.

Wassergebühren aufgedröselt

Im Anschluss machten die Anwesenden rege von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen zu stellen und Anliegen zu äußern. Die jüngsten Preiserhöhungen für Trinkwasser wollte Georg Hirschinger nicht ohne Nachfragen hinnehmen. Zum einen seien die Berechnungen für ihn nicht nachvollziehbar, zum anderen halte er manche Maßnahmen für verfrüht. Raimund Lindner dröselte nochmals auf: Je 200000 Euro plane man für die Sanierung der Wasserleitungen in der Von-Stubenrauch- und in der Gänsstraße ein. Bei der Neukalkulation der Herstellungsbeiträge habe man sich an der Nachbargemeinde Lenting orientiert und auf Hepberg umgerechnet (100000 Euro). "Ergänzt man noch etwa 47000 Euro für allgemeine Preissteigerungen und Personalkosten, so kommt man auf die geschätzten Kosten von 547000 Euro im jetzigen Kalkulationszeitraum von vier Jahren", summierte Lindner und versicherte mit Nachdruck: "Ihr Geld ist nicht verloren. Sollte sich in vier Jahren herausstellen, dass wir die Kosten zu hoch veranschlagt haben, wird der Überschuss den Bürgern im nächsten Kalkulationszeitraum wieder gutgeschrieben."

Thomas Unholzer, stellvertretender Sprecher der Bürgerinitiative gegen "Hepberg Ost II", brachte mit der Frage nach dem aktuellen Verfahrensstand das umstrittene Gewerbegebiet aufs Tapet. Die Gemeinde lote derzeit alle Möglichkeiten aus, informierte Lindner. Man habe sowohl Anfragen beim bayerischen Gemeindetag gestellt als auch spezialisierte Anwälte mit der Klärung beauftragt, ob der rechtskräftige Bebauungsplan zumindest hinsichtlich der Verkehrsauslastung noch abgeändert werden könne. Auf die Frage Unholzers, ob die Gemeinde auch tätig geworden wäre, "wenn wir Bürger uns nicht auf die Hinterfüße gestellt hätten", ging der Gemeindechef nicht ein.

Um Unterstützung bei der Suche nach Freiwilligen für den Lotsendienst bat Irene Hiemer: "Wir brauchen dringend Verstärkung. Die Bereitschaft unter den Eltern ist leider sehr gering", sagte die Leiterin der Hepberger Schulweghelfer. Es stünden lediglich 13 und nicht - wie kürzlich im DK veröffentlicht - 31 Schulweghelfer für den Ort zur Verfügung.

Verwaltung nimmt Beschwerden zu Protokoll

Gleichzeitig beobachte sie immer häufiger Rotlichtsünder unter den erwachsenen Verkehrsteilnehmern, so Hiemer. Grenzsteine, die Baumaßnahmen zu Opfer fielen, dürften nicht einfach wieder eingesetzt werden, erklärte Raimund Schauer, stellvertretender Obmann der Feldgeschworenen. Es komme häufig vor, dass Grenzsteine nach Jahren durch das Vermessungsamt neu gesetzt werden müssten, was den Grundstückseigentümer teuer zu stehen komme: "Besser, man meldet einen Verlust sofort, so kann gegebenenfalls die Baufirma in Regress genommen werden." Mehrfachmeldungen über Beschädigungen und wochenlange Parkplatzblockaden durch die für den Glasfaserausbau verantwortliche Firma nahm die Verwaltung zu Protokoll.

Geschäftsstellenleiter Franz Schießl wies darauf hin, dass man als Verwaltung zwar Kontakt mit dem Bauleiter aufnehmen könne, Schadensersatzansprüche müssten jedoch privat durchgesetzt werden. Doch es gab auch lobende Wortmeldungen: So bedankte sich ein Anwohner aus der Görzstraße für die gelungene Entzerrung des Verkehrs: "Bei uns funktioniert es - wir sind zufrieden." Auch die Gestaltung des Weberkreisels sei gut gelungen, lobte eine Bürgerin. Sowohl die Bepflanzung durch den Bauhof als auch der durch die Ministranten angebrachte Schriftzug seien schön anzuschauen.

DK

Elena Ostermeier