Ingolstadt
Gemütlicher Schienenersatzverkehr am Wochenende

21.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
Pendeln im Stundenrhythmus von Ingolstadt nach Gaimersheim und zurück: die Busse des Schienenersatzverkehrs. −Foto: Hammer

Ingolstadt (ok) Einige waren überrascht, weil es ihnen niemand gesagt hatte.

Verärgert waren aber nur vereinzelte Bahnreisende, weil sie vom Hauptbahnhopf Ingolstadt zum Bahnhof Gaimersheim per Bus geshuttelt wurden. Schienenersatzverkehr wegen der Streckensperrung, die wegen Gleisarbeiten noch bis zum Sonntag der nächsten Woche andauert.

"Meinen Anschlusszug in München schaffe ich auf jeden Fall. Also ist es okay", sagte Karl Grundei aus Pappenheim. Der Koch fährt mit dem Zug nach Tirol, erfahren hat er von der Verzögerung erst im Zug kurz vor Gaimersheim. "Ich fahre diese Strecke nicht regelmäßig, sonst würde es wohl nerven. "

Christel Greisel fährt von einem Familienbesuch in Eichstätt nach München und sieht es ebenso locker: "Ich brauche nur noch die Straßenbahn, um nach Hause zu kommen. Das passt schon. " Die Busse halten zwischen dem Hauptbahnhof und Gaimersheim übrigens nur noch am Nordbahnhof. 30 Minuten dauert eine Fahrt.

"Wir haben gar nichts erfahren", schimpfen drei Damen, die von Abensberg nach Eichstätt unterwegs sind. "Das hätte uns ja im Zug auch jemand sagen können. " Sie sollten in Eichstätt am Bahnhof abgeholt werden: "Nun haben wir angerufen, dass wir deutlich später ankommen. " Sie hatten die Tickets im Internet ausgedruckt - und keinen Hinweis gefunden. "Fahren Sie mit der Bahn, dann erleben Sie was", frotzelt eine der Damen. Dann war der Ärger aber verraucht: "Auf geht's nach Eichstätt. "

"Wenn man die Bahn-App nutzt, ist man informiert", weiß Toni Zitzelsberger. Er fährt aus München nach Eichstätt zu seiner Freundin. "Ich pendel immer nur am Wochenende. Da hält es sich in Grenzen. " Nervig ist es trotzdem: "Ich verliere eine Dreiviertelstunde. " Vielleicht lässt er sich am kommenden Wochenende von seiner Freundin gleich in Ingolstadt am Hauptbahnhof abholen.

Sabine und Heinrich Rothen-anger aus Gaimersheim sind tiefenentspannt. Sie kommen aus dem Urlaub zurück und wohnen zu Fuß fünf Minuten vom Gaimersheimer Bahnhof entfernt. "Wir haben es auch gewusst. Auf dem Rail-and-Fly-Ticket war SEV für Schienenersatzverkehr aufgedruckt", sagt Heinrich Rothenburger. An den Pfingsttagen waren die Busse, die bis nach Mitternacht im Einsatz sind, meist nur locker besetzt. Während der Woche hat die Bahn zu Stoßzeiten zu den Gelenkbussen zusätzlich noch Kleinbusse angefordert.