Ingolstadt
"Ein Fall fürs Satire-Magazin"

Fußgängertunnel am Hauptbahnhof und sein fahrradunfreundlicher Aufgang erneut Thema im Bezirksausschuss

10.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:36 Uhr
Schwer zu tragen haben Fahrradfahrer, die mit ihrem Rad den Fußgängertunnel am Hauptbahnhof nutzen wollen. Eine Schiene für den Transport von Rädern gibt es nicht. Der Bezirksausschuss will das nicht hinnehmen. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) "Wir müssen mehr Druck ausüben." Es geht um den Fußgängertunnel am Hauptbahnhof, oder besser gesagt, dessen Aufgang zur Bahnhofshalle. Dieser sei "ein Fall für ein Satire-Magazin wie ,Quer'", meinte BZA-Mitglied Friedrich Fahn in der Sitzung des Bezirksausschusses Südost am Mittwochabend. Denn Fahrradfahrer haben an der bisherigen Lösung im wahrsten Sinne schwer zu tragen. Eine Lösung? Nicht in Sicht.

Eigentlich stand auf der Tagesordnung der BZA-Sitzung im Gemeindehaus St. Markus als eine von vielen Mitteilungen der Stadt der Rückbau des Fußgängerstegs am Hauptbahnhof. Dass dieser, wie im DK bereits berichtet, aufgeschoben werde, weil, wie BZA-Vorsitzende Christine Einödshofer verlas, "die dafür eingestellten Gelder nicht reichen", und neu ausgeschrieben werden soll, nahm das Bezirksgremium zähneknirschend zur Kenntnis. Der BZA hatte bei der Stadt beantragt, darauf hinzuwirken, dass die Bahn den alles andere als fahrradfreundlichen Aufgang des Fußgängertunnels im Zuge des anstehenden Umbaus des Hauptbahnhofes überdenken solle. Doch die Stadt hat den Spielball an die IFG weitergegeben und mitgeteilt, dass die Stadttochter derzeit in die Planung für den Umbau des Bahnhofes nicht eingebunden sei.

"So wie der Tunnel jetzt aufhört, ist das eine Schande", zürnte der BZA angesichts ganzer Scharen von Schülern, die ihre Räder morgens schultern und die Treppe hochtragen müssten. Der Aufzug, der laut Bahn dem Transport von Rädern und Gepäck dienen soll, funktioniere oft nicht, außerdem passten gerade mal zwei Räder und deren Fahrer rein. "Wenn ich mit meinem Mann mit den zwei Rädern da drin bin, ist es schon kuschelig", kam es aus den Reihen der Zuhörer. Ein anderer Bürger meinte: "Wenn die den Steg abbauen, wären ja ein paar Schienen frei, die man der Bahn geben könnte." Mit der Antwort der Verwaltung auf das Ansinnen des BZA zeigte sich nicht nur Johann Brenner unzufrieden: "Es ist die Aufgabe der Stadt, mit der Bahn zu reden", meinte er. Große Chancen auf eine Lösung der Misere sieht er aber nicht: "Wir haben eine Schiene mindestens zehnmal bei der Bahn beantragt. Die lehnt das ab." Es sei aussichtslos, etwas zu erreichen, stimmte Einödshofer zu. "Traurig." Dennoch will der BZA nicht aufgeben und teilt der Stadt erneut mit, es sei "wünschenswert, sich über den Abschluss des Tunnels Gedanken zu machen". Ob die Bahn in dieser Angelegenheit weiter mit Tunnelblick reagiert, bleibt abzuwarten.

Ruth Stückle