Ingolstadt
Zweispurig die Donau entlang

SPD-Landtagskandidaten stellen neues Verkehrskonzept vor, von dem Radler und Busse profitieren

04.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:25 Uhr
Große Pläne für die Schlosslände: Die SPD-Landtagskandidaten Christoph Spaeth (links) und Christian De Lapuente könnten sich vorstellen die Straße am nördlichen Donauufer entlang nur noch zweispurig für Autos offen zu halten. −Foto: Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Die Ingolstädter Innenstadt werde nicht attraktiver, wenn die Läden am Sonntag öffnen dürfen. Dieser Meinung sind die beiden SPD-Landtagskandidaten Christoph Spaeth und Christian De Lapuente. Sie finden, dass es dafür andere Ideen braucht. Konzepte, die die Donau näher an die Stadt bringen. Eines davon haben sie dem DK gestern bei einem Ortstermin am nördlichen Flussufer auf Höhe der Rossmühlstraße vorgestellt.

Es sieht vor, dort für den motorisierten Individualverkehr zwischen dem im Bau befindlichen Kongresshotel und der Zufahrt zur Schutterstraße am Stadttheater vorbei nur noch zwei Fahrspuren zu öffnen. "Die anderen zwei Spuren sollen dann ausschließlich Bussen und Radfahrern zur Verfügung stehen", sagen die SPD-Politiker.

Der Verkehr, so De Lapuente und Spaeth, müsse in großen Städten um das Zentrum laufen, damit dieses sich weiter entwickeln könne und eine Belebung erfährt. "Man stelle sich einmal vor, Gäste des Kongresshotels gehen nach draußen und blicken zuerst auf eine vierspurige Straße", gibt De Lapuente zu bedenken. Gleiches befürchtet er im Falle eines Aussichtsturms an der Donau - eine Idee, die die CSU kürzlich ins Spiel gebracht habe. Einen Anreiz, die Innenstadt zu besuchen, erkenne er darin zumindest nicht.

Als zweiten Schritt sieht das Konzept vor, ab 2019 die dann auch wegen des Hotelbaus vollzogene Sperrung der Rossmühlstraße zu nutzen, um die Auswirkungen auf die Umleitungsstrecken zu testen. "Langfristig sollen allein die Zufahrt zur Kongresstiefgarage und Theatertief- garage noch möglich sein. Die Schlosslände könnte auf zwei Spuren zurückgebaut werden, um Bussen und Radlern freie Fahrt zu ermöglichen", so die beiden Politiker. Dadurch käme es automatisch zu einer Entschärfung der gefährlichen Situation an der Kongressgarage sowie bei den Busparkplätzen vor dem Theater, ohne dass die Radfahrer weichen müssten.

De Lapuente und Spaeth äußerten zudem ihre Enttäuschung darüber, dass seit 2013, als ein Ideenwettbewerb zur Umgestaltung von Donauufer und Schlosslände unter dem zum Masterplan festgeschriebenen Leitbild "Stadt an der Donau" ausgelobt wurde, nichts mehr geschehen sei. "Die Pläne sind in der Schublade verschwunden", sagt De Lapuente, der Eichstätter Landtagsdirektkandidat der SPD. Vor wenigen Wochen dann hätte die CSU die - so De Lapuente - "völlig neue Idee" eines Stadtparks an der Donau präsentiert. "Dabei sind die Pläne schon vorhanden", sagt er. "Wir nehmen die CSU deshalb beim Wort und fordern, die Schlosslände rasch in einen Park umzuwandeln."

Michael Brandl