?Fühlen uns im Stich gelassen?
Anwohner beschweren sich im BZA über Autofahrer, die verbotenerweise durch die Aubürgerstraße abkürzen

11.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:46 Uhr
Verbotener Schleichweg: Manch ein ungeduldiger Autofahrer biegt bei Stau in der Münchener Straße einfach nach rechts in die Aubürgerstraße ab, um abzukürzen. Dabei ist die Strecke Anliegern vorbehalten. −Foto: Hauser

Ingolstadt - Wenn es sich in der Münchener Straße staut, nehmen etliche Autofahrer eine Abkürzung über die Aubürgerstraße.

Sie biegen rechts ab, um möglichst rasch auf die Dorfstraße zu gelangen und dann beim Peterwirt zurück auf die Münchener Straße zu kommen. Dadurch sparen sie sich im Idealfall ein, zwei Minuten. Dieses Verhalten stinkt den Anwohnern schon allein deshalb, weil die Nutzung des Schleichwegs verboten ist. An der nördlichen Einfahrt zur Aubürgerstraße steht unübersehbar ein Einfahrt-Verboten-Schild. Zufahrt ist nur dem Linienverkehr und Anliegern gestattet.

Das Verbot wird allerdings regelmäßig ignoriert, wie eine Gruppe Anwohner am Mittwochabend - wie schon einige Male in den vergangenen Jahren - dem Bezirksausschuss Münchener Straße schilderte. Dass es sich dabei nicht um Einzelfälle handelt, haben die Unsernherrner genau festgehalten. Eine Nachbarin hat an einem Tag binnen einer Viertelstunde 19 Autos gezählt, die verbotenerweise durch die Aubürger-straße gefahren sind. Von einem "Schleichweg" könne nicht die Rede sein, da sich viele Durchfahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern in der Stunde halten.

Den langjährigen Vorsitzenden, Martin Dick, und etliche andere langgediente BZA-Mitglieder dürfte beim Vortrag der Anwohner ein Déjà-vu-Gefühl beschlichen haben. Fast wortgleich ist die Situation nämlich schon häufiger geschildert worden. Auch Lösungsvorschläge gab und gibt es etliche. Versenkbare Poller wurden diskutiert, eine Schranke, mehr Kontrollen, eine Ampel, fest installierte Blitzanlagen. 2017 bei Sanierungen in der Aubürgerstraße hat es zwischenzeitlich danach ausgesehen, als könne sich die Situation verbessern. Die Stadt hatte versprochen, im Zuge der Gehwegausbesserung Möglichkeiten zu suchen, die Durchfahrt für Auswärtige zu verhindern. Geschehen ist allerdings nichts. Auch mt dem Verweis auf den Rettungsdienst und die Busse. "Wir fühlen uns im Stich gelassen", sagt die Anwohnerin jetzt.

In der Nachbarschaft ist man mittlerweile so genervt, dass die Anwohner auf ihr Privileg verzichten würden, von Norden in die Aubürgerstraße einzufahren. Das entsprechende Zusatzschild soll entfernt werden. Damit ist die leise Hoffnung verbunden, die Hemmschwelle für jene zu erhöhen, die bisher verbotenerweise in die Aubürger-straße einfahren. Die Mehrheit der Zuhörer und BZA-Mitglieder war allerdings eher skeptisch, dass diese Maßnahme ausreichen könnte.

Der BZA wird nun zunächst eine Geschwindigkeitsmessung an der Stelle angehen, anhand der auch die Zahl der Durchfahrer abgeschätzt werden kann. Außerdem wird sich das Stadtteilgremium in der Sache auch noch einmal an die Stadt wenden. Entsprechende Formulierungshilfen aus älteren Briefen sollten dem BZA vorliegen.

DK

Johannes Hauser