Ingolstadt
Am Knoten wird gebohrt

Ab Montag Untersuchungen des Untergrunds für den künftigen vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 16

04.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:55 Uhr

Ingolstadt (peh) Für den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 16 zwischen der B 13 und der Autobahnanschlussstelle Manching führt das Staatliche Bauamt Ingolstadt ab kommenden Montag bis Ende März umfangreiche Bohrarbeiten auf öffentlichen Flächen durch.

Wie das Bauamt mitteilt, konnten die ursprünglich für Ende 2018 angesetzten Bohrungen "aus terminlichen Gründen" nicht durchgeführt werden. Daher werden voraussichtlich ab dem 7. Januar die Bohrungen am Knoten B13/B16 beginnen. Weiter wird im Bereich der Anschlussstelle Manching voraussichtlich ab Anfang Februar ebenfalls gebohrt. Der Verkehr wird dadurch nicht beeinträchtigt, verspricht das Staatliche Bauamt. Sollte freilich langanhaltender extremer Frost einsetzen, können sich die Arbeiten noch verschieben.

Die Bohrungen in Unsernherrn sind dagegen schon abgeschlossen, so Stefanie Giestl-Rieß, die Leiterin der Planungsabteilung beim Staatlichen Bauamt, auf Anfrage unserer Zeitung. Die Arbeiten erfolgten sowohl auf der Ostseite Unsernherrns jenseits der Bahngleise wie auch auf der Westseite des Ingolstädter Ortsteils, wo eine B13-Trasse zwischen Unsernherrn und Unterbrunnenreuth untersucht wird. Konkrete Ergebnisse liegen noch nicht vor, das wird wegen der sehr komplizierten Gegebenheiten dauern. Aber immerhin ist endlich ein erster Schritt gemacht, denn die Forderung nach einer Umgehung wird schon seit Jahrzehnten immer wieder laut. Die veranschlagten Kosten für rund 2,4 Kilometer Umgehung: Gut 35 Millionen Euro.

Die beiden Bohrungen sind quasi ein erster Schritt im Rahmen der Planungen aus dem Bundesverkehrswegeplan für 2030. Wie bereits mehrfach berichtet, werden darin eine Umgehung für den Ingolstädter Ortsteil Unsernherrn und der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 16 anvisiert. Allerdings bedeutet dies laut Giestl-Rieß nicht den Beginn der Vorarbeiten oder sogar den eigentlichen Start der Bauarbeiten. Bis es tatsächlich los geht, dürfte noch einige Zeit ins Land ziehen. Aber die Bohrungen sind auf jeden Fall ein unverzichtbarer Schritt auf dem langen Weg der Planungen. Sie sollen Erkenntnisse liefern für Baugrundgutachten, die für mögliche Brückenbauwerke benötigt werden.

Die Erweiterung der 3,2 Kilometer zwischen der B13 und der Anschlussstelle Manching auf vier Fahrspuren wird nach Schätzungen aus dem Jahr 2014 (auf deren Basis dann die Einordnung im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf erfolgte, was einem Planungsauftrag entspricht) bei 32,4 Millionen Euro liegen. Immerhin 22000 Fahrzeuge fahren täglich auf diesem Abschnitt, der dann künftig eher eine Art Stadtautobahn mit Standstreifen und Mittelleitplanke sein könnte. Das Staatliche Bauamt plant in diesem Zuge im Auftrag der Autobahndirektion Süd auch den Ausbau und die Ertüchtigung der Anschlussstelle Manching. Heuer soll der Planungsentwurf vorliegen, wobei es in Richtung eines Kleeblatts geht.

Doch bekanntlich geht es nicht nur um diesen Abschnitt, der freilich Priorität hat. Wie bereits mehrfach berichtet, sieht der Bundesverkehrswegeplan 2030 den durchgehenden vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 16 bis zur Zeller Kreuzung in Neuburg vor (plus Umgehung Marienheim). 110 Millionen Euro soll diese gut 16 Kilometer lange Strecke kosten, wo ein Abschnitt bei Weichering bereits dreispurig ausgebaut wurde. Dies kann freilich noch Jahre dauern kann. Nach den Vorstellungen des Bundes sollen die Projekte 2030 realisiert oder zumindest in Planung sein.