Ingolstadt
Unterstützung in existenziellen Krisen

Zehn Jahre Krebsberatung in Ingolstadt und Region: Fast 14000 Gespräche

19.11.2020 | Stand 23.11.2020, 3:33 Uhr
Die Beraterinnen Claudia Reuthlinger Ulrike Adlkofer Karin Pfeuffer und Kerstin Steingrüber (von links). Das Beratungstelefon ist unter der Nummer (0841) 22050760 zu erreichen. −Foto: Krebsberatung

Ingolstadt - Seit zehn Jahren gibt es die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Ingolstadt der Bayerischen Krebsgesellschaft.

In dieser Zeit führten die Mitarbeiterinnen rund 13800 Beratungsgespräche und unterstützten rund 4700 Menschen aus der Region bei ihrer Krankheitsbewältigung. Gerne hätte das Team diesen Anlass mit betroffenen Menschen, deren Angehörigen, Netzwerkpartnern und Vertretern der Gesellschaft gefeiert, was wegen Corona nicht möglich war. Die Beratungen werden selbstverständlich weiter angeboten.

Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt, leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche, so die Krebsberatungsstelle in einer Mitteilung. Viele Betroffene wissen nicht, wie es nach der Therapie weitergehen soll. Auch wenn die Behandlung erfolgreich abgeschlossen wurde, brauche es Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten, wieder zu Kräften zu kommen, sich besser zu fühlen und allmählich ins gewohnte Leben zurückkehren zu können. Häufig kämpfen Erkrankte nach der Therapie auch mit der Angst vor einem Rückfall. Bei all diesen Fragen und Problemen, die infolge einer Krebserkrankung auftauchen können, helfen die Mitarbeiterinnen weiter.

In der Psychosozialen Krebsberatungsstelle arbeitet ein Team aus vier nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft qualifizierten Beraterinnen. Unterstützt wird das Team in allen organisatorischen und administrativen Aufgaben von einer Assistenzkraft. Das Angebot der Beratungsstelle richtet sich primär an Erkrankte und deren Angehörige, aber auch an alle anderen, die sich über Krebsvorsorge und Früherkennung informieren möchten. Es beinhaltet neben individuellen Einzel-, Paar- oder Familiengesprächen auch viele Gruppenangebote und Kurse. Die Thementage "Leben mit Krebs" bieten zusätzlich Vorträge, Fragestunden und Sonderveranstaltungen, wie zum Beispiel Kinovorführungen zum Weltkrebstag.

Die Beratungsstelle betreut sechs Selbsthilfegruppen der Bayerischen Krebsgesellschaft in Ingolstadt und Umgebung und vermittelt Kontakte zu anderen Patientenorganisationen und weiteren Einrichtungen. Die Inhalte der Beratung orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der Ratsuchenden. Sie reichen von der Unterstützung in der Krise, die durch eine Krebserkrankung häufig ausgelöst werden kann, körperlichen und psychischen Belastungen, Herausforderungen im familiären und beruflichen Alltag über Auskünfte und Hilfen zu sozialrechtlichen Fragestellungen bis hin zur Existenzsicherung.

Angehörige können das Beratungsangebot ebenfalls nutzen. Sie leiden oft ähnlich stark unter der Situation wie das erkrankte Familienmitglied. Neben Fachwissen und einem großen Erfahrungsschatz braucht es auch eine gute Kenntnis der Versorgungslandschaft und eine funktionierende Zusammenarbeit im Netzwerk, mit Fachkollegen wie Ärzten, Psychotherapeuten, Mitarbeitern in der ambulanten Pflege, Hospizvereinen und weiteren. Die Ingolstädter Krebsberatungsstelle sei auch Dank jahrelanger Kooperationspartner und Unterstützer gut in der Region verankert.

Der Wunsch des Teams ist, durch eine gesicherte Finanzierung langfristig und verlässlich
die bedarfsgerechte Beratung für die Menschen in der Region anbieten zu können. Mit Zuversicht blicken die Mitarbeiterinnen in die Zukunft und freuen sich, die sinnvolle Arbeit weiterzuführen und das Angebot weiterzuentwickeln. Weitere Infos unter www. bayerische-krebsgesellschaft. de. Kontakt: Psychosoziale Krebsberatungsstelle Ingolstadt der Bayerischen Krebsgesellschaft, Levelingstraße 102, Telefon (0841) 22050760, E-Mail: kbs-ingolstadt@bayerische-krebsgesellschaft. de.

DK