Kösching
Unterricht im Wald

Achtklässler der Realschule Kösching pflanzen Bäume und setzen sich so für die Umwelt ein

09.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:14 Uhr
Mit großem Einsatz bereiteten die Schüler Pflanzlöcher vor, in die sie später die Jungbäume setzten. −Foto: Streb

Kösching - "Friday for future" lautete die Devise, als sich die Schüler der Klasse 8a der Realschule Kösching im Köschinger Forst zur Wiederaufforstung des Waldes getroffen haben.

Nachdem sich alle Helfer mit Spaten und Handschuhen bewaffnet morgens zusammengefunden hatten, ging es noch ein Stück durch den Wald, bis sie an eine eingezäunte Lichtung kamen.

Dort erklärte Christoph Gabler vom Forstrevier Kösching den Kindern erst einmal den Grund für die Abholzung und wies auf die Gefahren des Borkenkäferbefalls in Monokulturen hin. Auf dieser Lichtung sollen künftig Eichen und Linden wachsen, da diese mit dem dort vorherrschenden Boden "sehr gut zurechtkommen". Weil die Schüler bereits in der sechsten Klasse einen Walderlebnistag mit der Realschule absolviert hatten, thematisierten sie in diesem Zusammenhang auch den Eichenprozessionsspinner. Dieser ist laut Gabler allerdings nur für den Menschen und nicht für die Bäume besonders schädlich.

"Warum sind Bäume wichtig? ", lautete eine Frage des Försters an die Schüler. Die Finger schnellten in die Höhe - wie wichtig Bäume für die Umwelt sind, hatte sich zwischenzeitlich herumgesprochen. Welche Anstrengungen und Arbeiten aber hinter der Aufrechterhaltung eines Waldes steckt, lässt sich nur zwischen den Bäumen selbst erfahren. Mit dieser Idee hatte sich Martin Streb, Biologielehrer an der Realschule Kösching, an den Förster gewandt. Dieser griff die Initiative sofort begeistert auf und suchte einen passenden Termin und Platz für Schüler sowie Bäume.

Nach einer theoretischen Einführung hieß es "ran an die Schaufeln". Gabler hatte spezielle Hohlschaufeln zum Bäumesetzen bereitgestellt. Unter fachkundiger Anleitung des Försters begannen die Schüler, die Pflanzlöcher vorzubereiten und die Jungbäume fachgerecht einzupflanzen. Sie waren erstaunt, was sie dabei alles beachten mussten, und hatten jede Menge Spaß. Am Schluss waren sie sich einig, dass diese Form von Unterricht nicht nur nachhaltig für die Umwelt, sondern auch fürs Lernen sei.

Gespannt hörten die Schüler in einer Arbeitspause den Ausführungen des Försters zu, der über seinen vielfältigen Beruf berichtete. Gerade in der Zeit des Klimawandels freute er sich, dass die Kinder großes Interesse an der Arbeit für die Umwelt zeigten. Einzelne wollen sich sogar für ein Praktikum bewerben.

Auch Bürgermeisterin Andrea Ernhofer (SPD) ließ es sich nicht nehmen, bei der Pflanzaktion vorbeizuschauen. Sie bedankte sich für das Engagement der Schüler. Sie und Schulleiter Stephan Mödl waren sich einig: In Zusammenarbeit von Schule und Gemeinde sollten vergleichbare Aktionen wiederholt werden, da die Kinder wichtige Kompetenzerfahrungen erhalten und zudem Engagement gegen die Klimakrise zeigen.

DK