Manching
Umweltschutz bei einer Tasse Kaffee

Das Espresso-Mobil macht eine Tour durch den Landkreis Pfaffenhofen

18.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:38 Uhr
Am Stand von #OISMEHRWERT über Ressourcenschonung und Umweltschutz sprechen und dazu biologisch angebauten und fair gehandelten Kaffee genießen: Am Mittwoch war in Manching Station. −Foto: Pehl

Manching (DK) Seit 1996 gibt es die Coffee-to-go-Becher in Deutschland.

Jedes Jahr werden allein in der Bundesrepublik rund 2,8 Milliarden Stück verbraucht. Durchschnittliche Lebensdauer eines Einwegbechers: eine Viertelstunde - und dann gehen alle Rohstoffe, die dafür verbraucht wurden, unwiederbringlich verloren. Das Klima wird in dreifacher Hinsicht geschädigt: bei der Produktion, beim Transport und bei der Entsorgung.

Diese alarmierenden Zahlen präsentierte am Mittwochnachmittag das Espresso-Mobil, das im Rahmen der Kampagne #OISMEHRWERT unter anderem auch in Manching Station machte. Die Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, an der Paarbrücke vorbeizuschauen und sich dort bei einer Tasse Kaffee über die Themen Verpackungen, Müllvermeidung, Ressourcen- und Klimaschutz zu informieren und auszutauschen. Und das taten sie auch.

"Ich verstehe nicht, dass sowas genehmigt wird", sagte etwa eine Bürgerin im Gespräch mit Doris Rottler, der Klimaschutzbeauftragten des Landkreises Pfaffenhofen. "Früher gab's das doch auch nicht. " Sie ist bereits ziemlich umweltbewusst, benutzt keine Plastikflaschen mehr, transportiert ihr Obst und Gemüse im Netz und hat immer eine Einkaufstasche dabei. "Da gibt man nur einmal das Geld aus und kann's immer wieder hernehmen", sagt sie. Doch viele wollen nicht verzichten - noch nicht. Denn die Kampagne #OISMEHRWERT, die im Rahmen des Aktionsprogramms Klimaschutz des Landkreises Pfaffenhofen durchgeführt wird und auf einer Initiative der Energie- und Klimaschutzbeauftragten Oberbayerns basiert, setzt auch auf den Nachahmereffekt. Wie Rottler erzählt, geht es generell um Plastikvermeidung, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. "Der Einwegbecher ist dafür nur ein Symbol", sagt sie.

Bei einer guten Tasse Kaffee lässt sich über Umweltschutz natürlich gleich viel besser reden. Dafür zuständig ist Alexander Rossner, nach eigenem Bekunden "ein leidenschaftlicher Kaffeetrinker". Der Rechtsanwalt arbeitet bei der Genossenschaft Zukunftswerk, die in Sachen Nachhaltigkeit berät und die Kampagne #OISMEHRWERT entwickelt hat. Er hat den Kaffee ausgesucht und sich beim Espresso für die Numero 1 der Munich Coffee Company entschieden - biologisch angebaut, fair gehandelt und in Italien geröstet. Und eines kann der Verfasser dieser Zeilen nur empfehlen: Allein dieser - übrigens kostenlose - Espresso ist es wert, am Stand von #OISMEHRWERT vorbei zu schauen. . .

Die nächsten Termine: Wolnzach: Freitag, 20. September, von 8 bis 12 Uhr beim Marienplatz; Pfaffenhofen: Samstag, 21. September, von 8 bis 12 Uhr beim Wochenmarkt; Geisenfeld: Sonntag, 22. September, nachmittags beim Michaelimarkt; Scheyern: Montag, 23. und Dienstag, 24. September, jeweils ab 8 Uhr beim Edeka-Markt; Rohrbach: Mittwoch, 25. September, von 8 bis 12 Uhr ebenfalls beim Edeka-Markt.

Bernhard Pehl