Pförring
Trinkwasser kostet künftig mehr

Zweckverband beschließt Erhöhung von 1,03 auf 1,25 Euro

24.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:57 Uhr
Wasserschutzgebiet bei Dötting: Der Feldweg führt direkt zum Tiefbrunnen, aus dem das Trinkwasser für den Markt Pförring und für Stadtteile von Vohburg gefördert wird. −Foto: Kügel

Pförring - Trinkwasser wird teurer.

Auf Grundlage der neuen Gebührenkalkulation beschloss die Versammlung des Zweckverbands Ingolstadt Ost, den Preis für Trinkwasser von bislang 1,03 auf 1,25 Euro anzuheben. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 150 Kubikmetern pro Jahr zahlt damit rund 33 Euro mehr.

Wasser aus der Leitung - und zwar in Trinkwasserqualität - ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Der Aufwand, der dafür betrieben werden muss, ist allerdings enorm. Der Preis muss (das ist gesetzlich vorgeschrieben) mindestens alle vier Jahr neu berechnet und auf die Nutzer umgelegt werden.

Der Zweckverband Ingolstadt Ost, der den Markt Pförring mit den Ortsteilen Wackerstein, Dötting und Ettling und die nördlich der Donau gelegenen Stadtteile von Vohburg - das sind Oberhartheim, Dünzing und Menning, - mit Trinkwasser versorgt, berechnet aktuell 1,03 Euro pro Kubikmeter. In seiner neuen Kalkulation kam das beauftragte Ingenieurbüro auf einen Preis von 1,23 Euro. "Ihr Spielraum beginnt bei 1,20 Euro", sagte Dagmar Suchowski bei der jüngsten Verbandsversammlung. Bei diesem Preis würde eine Überdeckung von 30000 Euro über vier Jahre zurückerstattet. Sie plädierte aber dafür, Rücklagen zu bilden und schlug eine Aufrundung auf 1,25 Euro vor. 50000 Euro hätte der kommunale Wasserversorger damit auf der hohen Kante.

"Unser Wassernetz ist sehr, sehr alt", sagte Verbandsvorsitzender Dieter Müller. Die Wassermeister rechneten deshalb immer mit unvorhergesehenen Investitionen, so der Pförringer Bürgermeister. Sein Stellvertreter, der Vohburger Bürgermeister Martin Schmid, verkündete: "Wir werden bei 1,25 Euro mitgehen! " In der Region würden 1,80 bis 2 Euro verlangt, und eine Rücklage von 50000 Euro sei ja nicht gerade hoch. Auf die Frage von Alfred Staufenbiel nach einem langfristigen Sanierungsplan informierte Müller, dass es keinen Generalsanierungsplan gebe. Das Wasserleitungsnetz werde bei anderen Baumaßnahmen mit erneuert, wie zuletzt in der Friedhofstraße.

Auch der Herstellungspreis steigt - und zwar von 10,41 auf 13,16 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche und von 1,71 auf 2,42 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Fällig werden Herstellungsbeiträge beim erstmaligen Anschluss an das Wasserversorgungsnetz und bei Erweiterungen der Geschossfläche - zum Beispiel, wenn ein Dachgeschoss ausgebaut oder ein Wintergarten angebaut wird. Ursache für die Preiserhöhung seien neue Baugebiete und die steigenden Preise. "Die immer noch moderaten Beiträge entlasten den Wasserzins", sagte Suchowski. Die Gemeinden hätten hier keinen Spielraum.

Der neuen Beitrags- und Gebührensatzung, in die Stefan Attenni von der Verwaltungsgemeinschaft Pförring acht Änderungen eingearbeitet hat, stimmte die gesamte Verbandsversammlung zu. Attenni wies darauf hin, dass zum Wasserpreis von 1,25 Euro noch 7 Prozent Mehrwertsteuer (der ermäßigte Satz für Lebensmittel) käme. Und er erläuterte, dass der Aufwand für den Grundstücksanschluss gesondert in Rechnung gestellt werde "wie eine Handwerkerrechnung".

DK

Sebastian Kügel