Ingolstadt (sic) Er liegt da ganz friedlich, die Hände gefaltet, den Kopf leicht nach rechts geneigt, die Augen geschlossen, sein Gewehr längs auf dem Körper.
Mit Stahlhelm und Stiefeln. Tot. Dieses unheroische Werk des Bildhauers Bernhard Bleeker (1881 bis 1968), Titel "Toter Soldat", erinnert im 1924 eingeweihten Ehrenhain des Münchner Hofgartens an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Um die 2,2 Tonnen schwere Skulptur aus Rosenheimer Marmor zu schützen, wurde sie 1972 durch eine Kopie aus Bronze ersetzt. Das Original kam in das Depot des im selben Jahr in Ingolstadt eröffneten Bayerischen Armeemuseums. Dort ruhte Bleekers "Toter Soldat" bis vorige Woche. Dann hievten Spezialisten die Skulptur in das Reduit Tilly, wo sie im finalen Saal der Sonderausstellung "Friedensbeginn? Bayern 1918 bis 1923" zum Frieden mahnt. "Bleekers Werk verbreitet eine geradezu meditative Stimmung", sagt Dieter Storz, einer der Kuratoren; so ist es gedacht. Die Ausstellung des Bayerischen Armeemuseums (rund 400 Exponate in 15 Räumen) wird am heutigen Mittwoch eröffnet. Die Auftaktveranstaltung beginnt um 17 Uhr im Neuen Schloss und ist öffentlich.