Ingolstadt - Das Ruhestandsprogramm von Audi macht sich auch am Arbeitsmarkt der Region bemerkbar: 103.708 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten in der Stadt Ingolstadt, so die erst vor kurzem ermittelten neuesten Zahlen vom Juni 2020.
Das bedeutet einen Rückgang von 754 Beschäftigten im Vergleich zum September 2019, als die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Ingolstadt mit 107.820 Menschen einen absoluten Höchststand erreicht hatte. Wie die städtischen Statistiker anhand der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit weiter herausgefunden haben, haben fast 18.700 Beschäftigte das 55.Lebensjahr bereits überschritten - ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zu 2015.
Hier einige weitere Zahlen aus diesem Zeitraum: Während die Zahl der Männer unter den Erwerbstätigen (64.330) nahezu gleich blieb, stieg die der Frauen um neun Prozent auf 39.378. Fast um ein Viertel wuchs die Zahl der ausländischen Beschäftigten (14.000), während die der Zeitarbeiter um 60 Prozent auf 2631 zurückging. "Mehr als zwei Drittel des gesamten Beschäftigungsaufbaus ging auf das Konto von Arbeitnehmer/innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit", so das Fazit der Statistiker. Verändert hat sich auch das Verhältnis zwischen Voll- und Teilzeitarbeit: Knapp 82.000 Menschen sind nach wie vor in Vollzeit beschäftigt, aber rund 22.000 und damit fast ein Viertel mehr als noch 2015 in Teilzeit.
Eine weitere Erkenntnis: Langsam aber sicher nähern sich der Dienstleistungssektor und das produzierende Gewerbe in Ingolstadt an. Erstmals wurden 2021 mehr als 50.000 Personen im Dienstleistungssektor gezählt (plus 1000), während die Produktion mit gut 53.000 Arbeitnehmern um 1700 zurückgegangen war.
Werden beim Arbeitsort Ingolstadt unabhängig vom Wohnort alle Arbeitnehmer erfasst, die in Ingolstadt arbeiten, ist die Zahl der Beschäftigten am Wohnort Ingolstadt unabhängig vom Arbeitsort. Mit fast 63.000 berufstätigen Ingolstädtern war die Veränderung hier jedoch nur gering.
Schwierig ist derzeit ein Ausblick am Arbeitsmarkt. Fest steht jedoch, dass die geburtenstarken Jahrgänge in den nächsten Jahren in Rente gehen werden. Die Zahl der Beschäftigten insgesamt dürfte sich auf dem jetzigen Niveau stabilisieren.
peh
