Ingolstadt
Teilerfolg für die SPD

Umgebaute Anschlussstelle Süd: Ortsverein Südost forderte Unterführung und bekommt Druckampel

08.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:20 Uhr
Knapp 500 Unterschriften überreichte heute Ortsvereinsvorsitzender Roland Scheuerer (Mitte) an den Leiter des Hauptamts, Michael Stumpf (2.v.r.). Im Bild ferner (von links) Katharina Lang, Demis Münch und Kerstin Lang. −Foto: Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Knapp 500 Unterschriften hat der SPD-Ortsverein Südost gegen die geplante Querungshilfe für Fußgänger und Radler am neuen Autobahnanschluss Süd gesammelt und heute dem Leiter des Hauptamts, Michael Stumpf, überreicht. Doch schon vor dem angesetzten Termin war zumindest ein Teilerfolg erreicht: Die Querungshilfe wird zusätzlich mit einer Druckampel versehen.

Vergangene Woche, als die Unterschriften schon weitgehend gesammelt, aber noch nicht übergeben waren, hatte Roland Scheuerer, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Südost, einen Termin bei Tiefbauamtschef Walter Hoferer. Der versprach angesichts der Bedenken vieler Bürger, an besagter Stelle im Anschluss an die bestehende Fußgängerunterführung der A9 sicher über den neuen Autobahnzubringer zum Naherholungsgebiet Auwaldsee zu kommen, zur Querungshilfe zusätzlich eine Fußgängerampel. Diese soll mit Freigabe der Straße aufgestellt werden. Die Intervention des SPD-Ortsvereins habe damit zwar nicht zum kompletten Erfolg geführt - der Vorstand des Ortsvereins hatte eine Unterführung für Fußgänger und Radler gefordert - aber doch zumindest zu einem Teilerfolg. "Wir können mit diesem Kompromiss leben", sagte Vorstandsmitglied Demis Münch, der sich wie Scheuerer sowie Kerstin und Katharina Lang für die Unterschriftenaktion stark gemacht hat.

Viele Fußgänger und Radfahrer nutzen den Weg vom Monikaviertel aus an der Pionierkaserne vorbei durch den Tunnel unter der A9, um zum Auwaldsee, zum Gewerbegebiet Süd oder zum Fußballstadion zu gelangen. Dass der neue Autobahnzubringer, der derzeit für den später von Audi genutzten IN-Campus gebaut wird, genau diesen Weg stark einschränkt, hätten viele noch gar nicht bemerkt, berichtete Scheuerer über die Diskussion mit Passanten, die die Mitglieder des SPD-Ortsvereins bei der Unterschriftensammlung an Infoständen oder direkt an Ort und Stelle geführt hätten. So habe man die fast 500 Unterschriften, die gestern übergeben wurden, schnell beisammen gehabt.

In mehreren Schriftwechseln sei das Problem mit der Verwaltung bereits erörtert worden. Auch Hauptamtschef Stumpf wies darauf hin, dass alle bestehenden Möglichkeiten untersucht worden seien. Wegen des hohen Grundwassers in diesem Bereich, das eine wasserdichte Wanne im Fundament nötig mache, wäre eine Unterführung zu teuer. Wie Baureferent Alexander Ring auf DK-Nachfrage sagte, würde eine solche mit rund 1,7 Millionen Euro zu Buche schlagen. Mit einer "Thyssenröhre aus Wellblech" sei es nicht getan. "Da läuft das Wasser durch die Ritzen", so Ring. Zudem müssten für eine Unterführung einige Versorgungsleitungen neu verlegt werden. Die Querung allein komme auf rund 30000 Euro, die jetzt zugesagte Druckampel kostet samt Abzweigung für Radler Richtung Mailinger Spitz etwa 40000 Euro zusätzlich. Dass durch die Ampel Staus vorprogrammiert sind, glaubt Ring nicht. Bis auf dem IN-Campus-Gelände bis zu 20000 Leute arbeiteten und die Straße entsprechend frequentiert sei, gingen noch viele Jahre ins Land. Im Fall des Falles müsse man halt "nochmal reden".
 

Ruth Stückle