Ingolstadt
Technik, die begeistert

Audi setzte dieses Jahr auf das besondere Licht- und Videokonzept von Chris Schatz

15.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
  −Foto: Fotos: Hauser, Stark (1)

Ingolstadt (tsk) Unterstützt wurde die Musik an beiden Tagen von einem neuen Licht- und Bildkonzept: Dafür hatte der Veranstalter Audi den Lichtkünstler Chris Schatz engagiert.

Schatz versah die Bühne mit fünf hochformatigen LED-Leinwänden, über denen jeweils ein vom Künstler selbst entwickelter Leuchtschirm befestigt war, auf dem Gelände befanden sich drei weitere LED-Wände.

Über Leinwände und Leuchtschirme sowie die normale Lichtanlage transportierte Schatz dann nicht nur die jeweilige Farb- und Lichtstimmung, er hatte im Vorfeld ebenfalls auf die Musik abgestimmte Bilder mit darübergelegten Animationen, etwa fliegende Vögel, programmiert. Acht Kameras, nur drei davon bemannt, fingen dazu ein, was gerade auf der Bühne passiert - was immer wieder auch auf den Leinwänden zu sehen war.

In einem Zelt neben der Bühne saßen Helfer, mit denen der Lichtkünstler über Funk verbunden war. Ein Bildregisseur koordinierte im Zusammenspiel mit dem Cutter und einer Tonmeisterin, die die jeweils gespielten Partituren mitlas, welche Kameraeinstellung auf welcher Leinwand zu sehen ist. Andere waren für die Kamerasteuerung oder die Helligkeit zuständig. Gerade die extrem hochformatigen Leinwände hätten schon eine gewisse Eingewöhnungszeit verlangt, erzählt Cutter Florian Endriss. "Aber es macht Spaß, das war mal was anderes. "

Auch für Schatz war die Aufgabe eine Herausforderung - ursprünglich hatte er nur das Lichtdesign verantworten sollen, dann kam aber noch der Videoinhalt hinzu. Bewusst habe er dabei keine Riesenleinwand einsetzen wollen, auf der dann ganze Videosequenzen laufen, sagte Schatz. "Damit wird man oft erschlagen. "

Den Besuchern gefiel es - und auch Schatz genoss die beiden Tage Klassik-Open-Air, wie er sagt. "Das Konzept ist sehr witzig, ich kannte das gar nicht. " Audi wird übrigens bei mehreren Sommerkonzerten weiter auf Schatz' Dienste und seine selbst entwickelten Leuchtschirme bauen.

"Das war alles nicht ganz kostengünstig", sagt Denzler. "Ich finde es toll, dass eine Firma sagt, wir ziehen das richtig durch. " Auch beim Ton war der Standard wieder hoch: 70 Mikrofone nahmen die Musik ab, ein Mischpult und mehrere Anlagen garantierten, dass der Ton überall auf der Anlage gleich klingt.