Ehrenamtliche sind gefragt
Stadtrat stimmt Nachnutzung des Gartenschaugeländes zu

Es geht um Pflege, Schutz und Belebung

16.12.2021 | Stand 23.09.2023, 22:19 Uhr
Der Landschaftssee bleibt erhalten: Wenn es wieder wärmer wird, ist er eine willkommene Abkühlung im Piuspark. −Foto: Michel

Ingolstadt - 30 Jahre lang soll der frisch getaufte Piuspark, der auf dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände liegt, für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Die Pläne für die Nachnutzung des circa 25 Hektar großen Geländes hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr ohne Diskussion abgesegnet.

• Der Pavillon und der offene Unterstand des Bayerischen Umweltministeriums sowie das unmittelbare Umfeld werden dem Imkerverein Ingolstadt im Erbbaurecht überlassen. Damit gehen alle Rechte und Pflichten an den Verein über. Der Freundeskreis der LGS hat mit den Imkern eine Kooperationsvereinbarung über die gemeinsame Nutzung, wie die Vorsitzende Jutta Materna unlängst erklärt hat. Neben den Imkerkursen finden dort dann unter anderem auch Kunst- und Kulturveranstaltungen sowie Umweltbildungsmaßnahmen und Vorträge statt.

• Der Landschaftssee und der Wasserspielplatz bleiben - wie berichtet - erhalten.

• Die sechs Gärten der Partnerstädte werden erhalten. Besonders geschützt werden sollen das Fenster im Garten der Stadt Foshan sowie die Bilder, die Beleuchtung und das Mobiliar des Moskauer Gartens.

• Das Weidentipi vom Bund Naturschutz sowie der Igelgarten werden erhalten.

• Die Gärten der Regionen bleiben grundsätzlich erhalten. Allerdings werden die Hecken zurückgeschnitten, um uneinsehbare Bereiche zu vermeiden und die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen. Der Pavillon der Regionen wird an das Pädagogische Zentrum, Förderkreis + Haus Miteinander gGmbH verkauft. Diese ist Trägerin der Montessorischule Ingolstadt mit Integrationshort. Der Hort betreut bis zu 180 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren und bietet somit das größte Hortangebot in Bayern. Der Pavillon wird genutzt, um einen Jugendraum einzurichten für Jugendliche, die die Sekundarstufe besuchen und nachmittags durch den Hort betreut werden.

• Die Krautgärten sollen - wie berichtet - als Bürgergärten im Süden des Geländes wiederkommen. Pächter wird der Freundeskreis der LGS, der dann einzelne Parzellen an Interessierte weitergibt. In dem Beschluss wird vorgeschlagen, die Pacht in den ersten beiden Jahren auszusetzen. Das Gartenamt soll einen Brunnen und einen Wildschutzzaun errichten.

• Es ist geplant, die asphaltierte Fläche am ehemaligen Eingang West als Parkplatz zu nutzen, für Fahrräder werden Abstellbügel aufgestellt.

Schutz des Geländes: Da der Piuspark von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt wird und auch das Gelände öffentlich zugänglich sein soll, ist es nicht möglich, den Park grundsätzlich einzuzäunen. Das städtische Referat für Stadtentwicklung und Baurecht schlägt eine sehr kleinräumige Einzäunung der Partnerschaftsgärten Foshan und Moskau mit einem Stabgitterzaun und eine Schließung der beiden Gärten über Nacht vor. Für den Zaun entstehen Kosten in Höhe von circa 35000 Euro. Während seiner Arbeitszeiten kümmert sich das Gartenamt um die Öffnung, für das Wochenende muss ein Schließdienst organisiert werden.

• Für den gärtnerischen Unterhalt wurden fünf zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt. Um die Gestaltung des Geländes weiterzuentwickeln, es attraktiv zu halten und zu beleben, benötigt es die Hilfe von ehrenamtlich Engagierten - wie es zum Beispiel der Freundeskreis der LGS ist.

DK

Doris Mayr