Wettstetten
Seit 25 Jahren ist Andrea Bogenberger ehrenamtlich tätig

Engagement in der Gemeinschaft der Kirche

15.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:16 Uhr
Andrea Bogenberger ist inzwischen seit 25 Jahren ein Mitglied des Pfarrgemeinderats Wettstetten. −Foto: Werner

Wettstetten - Sie ist zweifache Mutter, Ehefrau und Frauchen von zwei verspielten Border Collies. Außerdem arbeitet die gelernte Kinderpflegerin als Tagesmutter und engagiert sich ehrenamtlich: Andrea Bogenberger ist die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats in Wettstetten.

Es gibt also immer viel zu tun - trotzdem bekomme sie alles unter einen Hut. "Mein Mann ist ehrenamtlich ebenfalls sehr engagiert. Wir haben beide Verständnis für die Arbeit des anderen", erzählt Bogenberger. Ihr Mann ergänzt, dass es ohne das Verständnis und die Unterstützung des Partners nicht funktionieren würde.

Bereits im Alter von 18 Jahren wurde Bogenberger ein Mitglied des Pfarrgemeinderats Sankt Martin. Inzwischen ist es ein Ehrenamt, in dem sie seit 25 Jahren tätig ist. Für vier Jahre wechselte sie in ihrer Jugend in ein anderes kirchliches Gremium, in die Kirchenverwaltung: "Aber die Arbeit im Pfarrgemeinderat, das liegt mir einfach mehr."

Seit acht Jahren ist Bogenberger nun die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats in Wettstetten. Die nächsten Wahlen finden im März 2022 statt. Voraussichtlich wird sie sich auch dann wieder aufstellen lassen. Es sei schwierig, neue Mitglieder zu finden. Bogenberger bemerke, dass "die generelle Bereitschaft von Menschen sinkt, die etwas für die Allgemeinheit tun wollen, ohne dafür bezahlt zu werden". Sie suchen bereits intensiv nach Mitgliedern für den Pfarrgemeinderat. Es liege aber auch daran, dass "das Thema Kirche ein heikles Thema geworden ist". Man denke beispielsweise an den Finanzskandal in der Diözese Eichstätt. Manchmal werde sie sogar schief angeschaut, wenn sie von ihrem Ehrenamt im Pfarrgemeinderat erzählt. "Bei dem Verein bin ich nicht mehr dabei" höre Bogenberger dann von manchen Leuten. "Mein Engagement gilt für die Leute hier in unserer Pfarrei, dafür mache ich meine Arbeit", betont die Vorsitzende.

Wenn sie dann Rückmeldungen von den Menschen bekomme, dass beispielsweise ein Pfarrfest gut gelungen war - dann sei das "einfach ein schönes Gefühl". Sie erinnere sich noch gut an einen Abend, an dem Toni Lauerer, ein bekannter bayerischer Komiker, zu Gast war. Das Fest fand im Pfarrstadl statt und war ausverkauft. "Den Leuten hat es sehr gut gefallen und das gibt mir auch viel zurück. Es zeigt, dass die Pfarrgemeinde unsere Arbeit wertschätzt", so Bogenberger, "das ist mehr wert, als wenn man dafür bezahlt wird."

Als Vorsitzende des Pfarrgemeinderats hat sie mehrere Aufgaben. Neben dem Austausch mit dem Wettstettener Pfarrer Klaus Gruber, sehe sie sich vor allem in der Rolle der Vertreterin der Pfarrangehörigen. "Ich trete gerne mit den Leuten in Kontakt." Wenn es Probleme gibt, dann habe sie stets ein offenes Ohr für die Belange der Gemeindemitglieder. Sie sei die "Verbindungsstelle zwischen Pfarrer und Gemeinde". Zu ihren Aufgaben zähle es auch, Geburtstags- und Krankenbesuche zu koordinieren. Wegen der Pandemie ist es derzeit ein Besuch an der Haustüre. Der Pfarrgemeinderat wirkt unter anderem bei der Planung von pastoralen Schwerpunkten mit und hilft bei der Gestaltung von Gottesdiensten und der Sakramentenvorbereitung.

Zusätzlich arbeitet Bogenberger als Lektorin und Kommunionshelferin in der Kirche. Die 47-Jährige hat also alle Hände voll zu tun. "Der Pfarrgemeinderat geht und steht mit einem guten Team", betont sie. Sie sei nicht alleine mit den Aufgaben und stets im Austausch mit den anderen Mitgliedern. Was man mitbringen sollte, um ein Mitglied des Pfarrgemeinderats zu werden? "Vor allem die Liebe, dass man etwas für die Gesellschaft tut, ohne auf den eigenen Nutzen zu schauen." Man erhalte viel zurück. Eine nette Dankes-Nachricht - aber auch Anerkennung und innere Zufriedenheit.

DK

Miriam Werner