Ingolstadt
Schwergewicht in der Bankenlandschaft

Fusion offiziell: Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte und Hallertauer Volksbank ein Unternehmen

16.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
In Sichtweite sind die Zentrale der Hallertauer Volksbank und die Filiale der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte am Pfaffenhofener Hauptplatz. Eine ähnliche Situation gibt es in Kösching. Nach der Fusion wird es an beiden Standorten nur noch eine Filiale geben. −Foto: Straßer

Ingolstadt (DK) Nun ist es amtlich: Die Fusion der Hallertauer Volksbank mit der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte ist vollzogen. Das teilte das genossenschaftliche Kreditinstitut jetzt mit. Mit einem Gesamtvolumen von acht Milliarden Euro sei damit ein "Schwergewicht" in der regionalen Bankenlandschaft entstanden, hieß es.

Ausschlaggebend für den Schritt war das freilich nicht, wie aus den Stellungnahmen des Vorstands und der Geschäftsleitung hervorging. Vielmehr seien die anhaltende Niedrigzinsphase, die Bankenregulierung und die zunehmende Digitalisierung im Bankenwesen die "Treiber der Fusion" gewesen, wie Vorstandsvorsitzender Richard L. Riedmaier sagte. Diesen Herausforderungen könne man unter den neuen Voraussetzungen besser begegnen.

Die Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, wie die Genossenschaftsbank nun heißt, gehöre mit einem Anlage- und Kreditvolumen in Höhe von acht Milliarden Euro damit zu den bedeutendsten Kreditinstituten in der Region und befinde sich unter den ersten drei von insgesamt 244 bayerischen Genossenschaftsbanken. Im Geschäftsgebiet, das jetzt von Weißenburg im Norden bis Moosburg im Süden und von Pappenheim im Westen bis Rottenburg an der Laaber im Osten reicht, betreibe man 51 Filialen und 14 SB-Stellen. Das Haus betreut etwa 160 000 Privatkunden sowie 10 000 mittelständische Kunden - ein Klientel, das auch weiterhin mit im Fokus der Volksbank Raiffeisenbank steht. "Wir bleiben nach wie vor regionaler Mittelständler, der seinem Geschäftsmodell treu bleibt und seine Geschäfte nur mit Menschen und Unternehmen in der Region und für die Region macht", so Riedmaier hierzu. Mit der Fusion wachse nicht nur das Geschäftsgebiet. "Es wächst auch unser Förderauftrag, den wir als regionale Genossenschaftsbank haben", so der Vorstandschef weiter. Dazu gehöre neben dem Gemeinwohl auch der Mittelstand, der weiterhin tatkräftig unterstützt werden solle.

Riedmaier kündigte an, dass die Zahl der Beschäftigten in den kommenden fünf Jahren leicht zurückgehen werde. Betriebsbedingte Kündigungen seien jedoch nicht vorgesehen. Statt dessen habe man mit den Betriebsräten sozialverträgliche Lösungen wie Altersteilzeit und Abfindungen vereinbart. Zugleich solle die Zukunft der künftig rund 850 Mitarbeiter gesichert werden. Auf einige Kunden kämen mit der Fusion Änderungen zu, hieß es. Dies betreffe jedoch ausschließlich Kunden der Hallertauer Volksbank. Bei ihnen ändere sich die internationale Bankkontonummer IBAN. Unverändert festgehalten werde am vertrauten Personal in den Filialen, informierte die Vorstandschaft. "Die gewohnten Berater bleiben erhalten", versicherte Vorstandsmitglied Thomas Lange.

Ein großer Schritt hin zur vollständigen Verschmelzung der beiden Häuser steht unmittelbar bevor: Die technische Fusion, bei der die Datenbestände zusammengeführt werden, erfolgt demnach am Samstag, 10. November. Das Geldinstitut empfiehlt seinen Kunden, sich vor dem Termin mit Bargeld zu versorgen, da der durchgehende Betrieb der Geldautomaten für diesen Zeitpunkt nicht garantiert werden könne. Bis dahin ändere sich am Zahlungsverkehr und an den Kontonummern nichts. Die Volksbank Raiffeisenbank wird zukünftig online unter der Internetadresse www.vr-bayernmitte.de erreichbar sein. Der Unternehmenssitz verbleibt in Ingolstadt, Pfaffenhofen wird als Niederlassung ein weiterer Hauptstandort sein.

Michael Brandl