Ingolstadt
Schnell zum nächsten Spatenstich

Symbolischer Baubeginn in der Grundschule an der Lessingstraße: Große Freude auch ohne Feier

02.05.2019 | Stand 23.09.2023, 6:51 Uhr
Jetzt geht's los: Kulturreferent Gabriel Engert (v.l.), OB Christian Lösel, Grundschul-Konrektorin Anja Börner, Hochbauamtsleiter Wolfgang Pröbstle und Architekt Peter Kuhn (Baurconsult) schritten gestern an der Lessingstraße zum symbolischen Spatenstich. −Foto: Betz /Stadt Ingolstadt

Ingolstadt (DK) Es bedarf einiger Konzentration, an einem Stück alle laufenden oder anstehenden Schulbauprojekte in Ingolstadt aufzuzählen.

Christian Lösel (CSU) gelang es gestern in seiner frei gehaltenen Rede vor dem symbolischen Spatenstich für den Ersatzbau der Grundschule Gotthold Ephraim Lessing fast. Der Oberbürgermeister ratterte die Liste runter: Emmi-Böck-Schule, neue Mittelschulen im Südosten und in Oberhaunstadt, Zusatzgebäude für die FOS/BOS plus mehrere Schulturnhallen. Er vergaß eigentlich nur Generalsanierung und Teilneubau des Reuchlin-Gymnasiums. Aber bei einem so hohen städtischen Finanzvolumen für die Schulen spielen 35 Millionen Euro mehr oder weniger in einer kurzen Ansprache wohl keine große Rolle.

Schüler und Lehrer der Lessing-Schule haben lang auf den Beginn der Bauarbeiten warten müssen; er hat sich um mehrere Jahre verzögert - auch zum großen Verdruss des Elternbeirats, der regelmäßig energisch auf die Misere an der Lessingstraße aufmerksam gemacht hat. 2009 mussten die ersten Klassencontainer bezogen werden; sie wurden immer mehr.

Aber jetzt rückt der Ausweg in Sicht. Die Arbeiten für den Neubau starten - endlich. Direkt neben dem Altbau, wo vorher eine Sportanlage war. Alle sind froh darüber, das wurde beim symbolischen Spatenstich deutlich.

Die Zeremonie fiel ziemlich nüchtern aus: Eine einzige Rede (des Oberbürgermeisters), fünf Spaten, zwei Mal in die Erde gerammt, keine Feier, keine Kinder. Fertig. Ein erster Spatenstich quasi wie im Vorbeigehen. Genauso war es geplant, erklärte Lösel. Es gelte derzeit, "so viele Spatenstiche" zu absolvieren, dass man auf eine Feier verzichtet habe. Aber natürlich gehöre diese Zeremonie zur Baukultur einer Stadt: "Es soll gezeigt werden: Jetzt geht es weiter! "

Die Schulfamilie darf sich auf eine, so der amtliche Terminus, "modellhafte Ganztagsschule mit dem Profil Inklusion" freuen: 16 Klassen (die Grundschule Gotthold Ephraim Lessing ist bereits heute eine reine Ganztagsschule in der gebundenen Form) plus zwei Inklusionsklassen mit Sprachlernförderung. Brutto-Grundfläche 8348 Quadratmeter, 39675 Kubikmeter Raumvolumen, 52 Stellplätze, Kostenprognose 30,6 Millionen Euro. Wenn es nach Plan läuft, ist die neue Schule im Sommer 2021 fertig; die derzeit 300 Kinder werden derweil weiter im Altbau und in den Containern unterrichtet. "Die Sicherheit der Schüler steht während der gesamten Maßnahme im Vordergrund und wird durch entsprechende Maßnahmen (etwa ein Zaun) gewährleistet", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Nach der Fertigstellung ziehen die Schüler in das neue Gebäude, das alte wird abgerissen. Die Container werden dann auch Geschichte sein. Das Anlegen der Außenanlagen bis zum Winter 2022 schließt das Projekt ab.

Das Schulhaus werde dringend gebraucht, sagte der OB. "Es kommen so viele Ingolstädter Kinder wie nie zuvor auf die Welt. " Heuer könnten es 1800 werden; 2012 waren es 1200 Schanzer Babys. Zumindest habe man bei Grundschülern, die mit sechs Jahren eingeschult werden, "eine Vorwarnzeit". In den Kitas sei das schwieriger. Die müssen noch zügiger entstehen, weil hier schon Einjährige abgeliefert werden. Da ist an eine mittel- oder gar langfristige Planung nicht zu denken. Deshalb folgt Spatenstich auf Spatenstich auf Spatenstich.

Christian Silvester