Ingolstadt
Schlamperei im Ingolstädter Jugendamt?

Antrag auf Unterhaltsvorschuss angeblich persönlich abgegeben - doch er liegt nicht vor

23.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:45 Uhr
Antragsformulare kennt Andreas Weiß nur zu gut. Seine Mutter hat stellvertretend für ihn 2017 einen Antrag auf Unterhaltsvorschuss persönlich beim Jugendamt abgegeben. Doch der Antrag liegt nicht vor. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Andreas Weíß ist alleinerziehender Vater von Zwillingen. Weil er nicht viel verdient und die Kindsmutter keinen Unterhalt zahlt, hat er Anspruch auf Unterhaltsvorschuss durch den Freistaat. Doch der Antrag, den die mit einer Vollmacht ausgestattete Mutter des Ingolstädters Anfang Juli 2017 beim städtischen Jugendamt persönlich abgegeben haben soll, liegt bei der Stadt nicht vor. Und es geht immerhin um mehr als 6000 Euro.

"Ab 1. Juli 2017 wurden 575 Anträge entgegengenommen, davon sind derzeit acht Fälle wegen fehlender Unterlagen noch nicht abschließend bearbeitet. 2018 sind bislang 364 Anträge eingegangen. Aufgrund der großen Zahl an Anträgen durch die Gesetzesänderung hat die Abarbeitung im Jahr 2017 entsprechend länger gedauert, als sonst üblich - aktuell gibt es aber keine Rückstände", sagt Oliver Betz, der Leiter des Amtes für Jugend und Familie. Zu Details des konkreten Einzelfalls darf sich die Stadt laut Pressesprecher Michael Klarner aus Datenschutzgründen nicht äußern - auch wenn die Familie von sich aus auf den DONAUKURIER zugegangen sei. Fest steht nur: Der besagte Antrag liegt nicht vor.

Ruth Stückle