Mändlfeld
Schanzer Streetart

Das Logo des FC Ingolstadt ziert den Garten der Familie Hagl aus Mändlfeld - 14 Kinder vollenden Kunstwerk an einem Tag

18.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:42 Uhr
Sabine Kaczynski
Besonderes Graffiti in einem Mändlfelder Garten: Daniela und Gerhard Hagl vor dem FCI-Logo samt Fußballszene. −Foto: Kaczynski

Mändlfeld (DK) Das Herz der Familie Hagl aus Mändlfeld schlägt für den FC Ingolstadt.

Die fußballbegeisterten Hagls sind seit Jahren treue Fans des Vereins. Ein Stück "Meisterrasen" und ein Teil des Tornetzes haben die Fünf als Erinnerung an die erfolgreichste Zeit der Schanzer aufgehoben. Nun ziert ein ganz besonderes Graffiti eine Hallenwand im Garten der Familie: ein riesiges FCI-Logo.

Familie Hagl, das sind Papa Gerhard, Mama Monika sowie die drei Kinder Daniela (14), Dominik (10) und Jasmin (8) - und alle fünf sind eingefleischte Fans des FC Ingolstadt 04, der übrigens am heutigen Freitag in Sandhausen spielt. Die Begeisterung merkt man sofort, wenn man das Haus der Hagls betritt, denn die Schanzer sind allgegenwärtig. Ob an der Wand das Foto des Ex-Torhüters "Rambo" Özcan mit Sohn Dominik, das iPad des Vaters mit dem FCI-Logo oder die Kerze mit dem Schanzer Wappen: Dass in dem Mändlfelder Haus echte Fußballanhänger wohnen, ist einem sofort klar.

Das neueste Projekt ist eine Hallenwand, die an den Garten der Hagls angrenzt: Hier prangt ein überdimensionales FCI-Logo über einer Fußballszene mit Spielern, Keeper und Torgehäuse. Papa Gerhard und Tochter Daniela (natürlich im Schanzer Trikot) erzählen, wie das Wandbild entstanden ist. "Ich bin Mitglied der Wählervereinigung Compakt - Liste Karlskron (CLK), die seit Jahren in den Ferien Streetart-Aktionen durchführt. Trafostationen, eine Radhalle an der Schule und ein Bushäuschen haben wir schon bemalt", erzählt Gerhard Hagl. Und heuer war eben seine Hallenwand dran. "Da kam natürlich nur das FCI-Logo mit Fußballmotiven in Frage", sagt er und schmunzelt.

Und was sagte die Familie zu der Idee, von der Terrasse aus auf ein übergroßes Schanzer Emblem zu schauen? "Das war gar kein Problem. Wir sind ja Fans, haben alle Dauerkarten und sind bei jedem Heimspiel dabei - außer, unsere Kinder spielen selbst", meint Papa Hagl, der die B-Juniorinnen des SV Karlskron trainiert. Bei ihnen ist Tochter Daniela aktiv ist. Sohn Dominik ist Keeper in der D2-Jugend. Nur Nesthäkchen Jasmin spielt nicht selbst Fußball, geht aber, genau wie Mama Monika auch mit Begeisterung zu den Schanzern ins Stadion. Doch wie kam nun das Logo an die Wand der Halle? "Zuerst haben wir nachts mithilfe eines Beamers die Konturen mit schwarzem Filzstift auf die Wand gezeichnet", erzählt Gerhard Hagl. "Am darauffolgenden Wochenende wurde ein Gerüst an der Wand aufgebaut. Dann durften die Kids loslegen. "

14 Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 14 Jahren haben das Kunstwerk dann innerhalb eines einzigen Tages vollendet - und fast wäre es auch sofort wieder zerstört gewesen: "Es hat den ganzen Sommer nicht geregnet. Aber an dem Tag, als wir die Aktion durchführten, hat es abends geschüttet. Zum Glück waren die Farben schon getrocknet, sonst wäre alles ruiniert gewesen", erinnert sich Gerhard Hagl.

Verwendet wurden handelsübliche Abtön-Wandfarben, die sich die jungen Künstler selbst zusammenmischten: "Bei den Fußballspielern hatten die Kids keine Vorgaben, da durften sie sich nach Lust und Laune austoben - nur das Logo musste natürlich exakt der Vorlage entsprechen", meint Hagl. Für das Mural erhielt er sogar schon Lob von ERC-Stürmer Thomas Greilinger, der am Ortsende wohnt. Allerdings mit dem Hinweis, dass nun wohl auch ein ERC-Logo fällig werde.

Doch das Emblem der Schanzer ist nicht das einzige Schmuckstück im Garten der Hagls, denn sie haben auch ein Stück "Meisterrasen" eingepflanzt. "Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Leipzig war damals der Aufstieg in die erste Liga gesichert. Daniela, Dominik und ich sind dann auf den Rasen gelaufen und haben ein Stück des Grüns aus dem Fünf-Meter-Raum ergattert. Eine ältere Dame hatte zudem eine Nagelschere dabei, mit der das Tornetz zerschnitten wurde. Auch davon haben wir ein Teil erwischt", blickt der Karlskroner zurück.

Dass "ihre" Schanzer nun so schwach in die Saison gestartet sind, schmerzt die Hagls gewaltig. "Als Fan wünscht man sich einfach ein bisschen mehr Kontinuität. Spieler wie Hinterseer, Leckie, Morales oder Hadergjonaj hätte man nicht so einfach gehen lassen sollen. Sie wurden in Ingolstadt aufgebaut und verließen dann den Verein. Das ist schade", meint Hagl, der dennoch überzeugt ist, dass das spielerische Potenzial auch bei der aktuellen Schanzer Mannschaft da ist und nur herausgekitzelt werden müsste. "Daher bin ich auch sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen. "

Sabine Kaczynski