Lenting
Rückgang an Passagieren in Lenting erwartet

Gemeinderat spricht sich trotz einiger Bedenken für bestehendes INVG-Liniennetz aus

08.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr
Rund 518 Zusteiger wurden 2017 in den durch Lenting fahrenden Bussen gezählt. Für das laufende Jahr wird allerdings mit einem Rückgang um etwa 14 Prozent gerechnet. −Foto: Hauser/Archiv

Lenting (grs) In seiner wohl kürzesten Sitzung des Jahres - nur drei Punkte standen auf der Tagesordnung - hat sich der Lentinger Gemeinderat mehrheitlich für die Beibehaltung des INVG-Liniennetzes ausgesprochen. Aus dem Gremium kamen aber durchaus einige Verbesserungsvorschläge.

Nicht ganz so glatt - am Ende sprachen sich die Gemeinderäte mit elf zu sechs Stimmen für das bestehende System des öffentlichen Personennahverkehrs durch Lenting aus - lief es nach der Situationsanalyse durch den INVG-Vertreter Hans-Jürgen Binner. Demzufolge wird Lenting von den Linien 30 (Stammham - Niederfeld), 9221 (ZOB - Bettbrunn), 9226 (ZOB - Appertshofen), S8 (Audi) und N5 (ZOB - Stammham) angefahren. Daran sollte sich dem Vernehmen nach nichts ändern. Laut einer Auflistung hat die Zahl der Zusteiger mit 518 je Werktag in der Gemeinde im vorigen Jahr (2016: 496) zugenommen. Für das laufende Jahr wird aber gemäß einer Zählung im Frühjahr mit einem Rückgang von 14 Prozent gerechnet. Neben der Statistik - so gibt es Mehreinsteiger an der Rauwolfstraße und einen Rückgang an der Beethovenstraße - sowie der neuen Haltestelle Veilchenstraße interessierten sich die Gemeinderäte für die Verbesserung der Mobilität und die Möglichkeiten zur Verringerung des Pkw-Verkehrs.

Letzteres hängt unter anderem mit der Audi-Linie zusammen. Die S8 gibt es seit 2013, mit einer Zahl von täglich 130 Einsteigern. Im Zuge dessen kam aus dem Gremium der Wunsch nach einer Erweiterung bis Stammham. Auch eine "verbesserte Anbindung" an das Klinikum sowie eine Verbindung zur Landesgartenschau wurden angesprochen. In die Nähe rückt eine neue Buslinie entlang der Tangente Gaimersheim - Wettstetten - Lenting - Kösching - Großmehring. Dies ist eine nahezu zwangsläufige Folge des neuen, fast fertigen Dienstleistungszentrums des Landratsamts Eichstätt im Osten von Lenting, hieß es in der Sitzung.

Die "Privilegierung einer Gruppe" - gemeint sind insbesondere die Audi-Mitarbeiter - wurde in Zweifel gestellt. Die vorgesehene Beteiligung der Gemeinde Lenting in Höhe von 23000 Euro an den von der Stadt Ingolstadt getragenen Kosten von 155000 Euro löste keinen Widerspruch aus.

Bürgermeister Christian Tauer sah - mit Blick auf die teils widersprüchlichen Ansichten in der Runde - keinen Grund, an der Situation einschließlich der Finanzierung zu rütteln. Damit steht er zur nachlesbaren INVG-These, die Weiterentwicklung des Liniennetzes und des Angebotsumfangs sei eine ständige Aufgabe zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots.