Reichertshofen
Freibeuter entern die Paarhalle

Piratenparty mit riesigem Holzschiff Prinzenpaar blickt auf die Saison zurück

08.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Große Fahrt hinaus in die weite Halle: Mit einem selbst gebauten Zweimaster als Saaldekoration hat sich die große Garde heuer selbst übertroffen, und sie sind auch alle mächtig stolz auf ihre "Black Pearl". Ganz oben das REB-Prinzenpaar Nathalie I. und Christoph I. - Foto: Vogl

Reichertshofen (DK) Die Piratenparty der REB in der Paarhalle ist der Höhepunkt im Reichertshofener Fasching und zieht Gäste bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus an. Mit einem selbst gebauten Piratenschiff hat sich die große Garde heuer bei der Dekoration selbst übertroffen.

Die ganze Paarhalle war liebevoll mit Piratenflaggen, Schatzkisten und Steuerrädern geschmückt, trotzdem zog das riesige Schiff in der Saalmitte sofort die Blicke auf sich. 7,50 Meter breit ist das Schiff aus Fichtenholz, bei einer Höhe von über zwei Metern, inklusive zweier sechs Meter hoher Masten. Rund 300 Arbeitsstunden stecken in dem Zweimaster, und gebaut haben ihn komplett die Gardemädchen und Burschen der großen Garde.

"Das war wie eine Welle: Alle waren sofort von der Idee begeistert", erinnert sich einer der Gardeburschen. Aufgebaut wurde das Schiff übrigens in Modulbauweise, es kann also leicht wieder zerlegt und abtransportiert werden. "Wenn es die Paarhalle nicht mehr gibt, müssen wir schauen, wo wir das Schiff künftig zum Einsatz bringen", meint REB-Präsident Stefan Schmid. Auch ein Einsatz als Faschingswagen sei künftig denkbar.

Während DJ monolob und DJ Daniel Melegi bereits Musik unterschiedlicher Stile auflegen, ist das Prinzenpaar Nathalie I. und Christoph I. im Piratenoutfit startklar zum Feiern. Die 23-jährige Nathalie ist gelernte Bürokauffrau und kommt aus Ingolstadt. Ihr 25-jähriger Prinz Christoph aus Ingolstadt ist Kfz-Mechatroniker und auch im wahren Leben ihr Traumprinz - die beiden sind auch privat ein Paar.

Fast ein Jahr Überredung hat es gebraucht, verrät Christoph schmunzelnd, ehe er bereit für die Prinzenrolle war. "Ich bin Bewegungslegastheniker", sagt er über sich scherzhaft. Ganz anders Nathalie, die schon von klein auf bei der REB mittanzt und auch als Trainerin im Einsatz ist. Tanzen ist ihr Leben, für ein anderes Hobby bleibt ihr gar keine Zeit, sagt sie. Christoph hingegen spielt gerne Fußball oder trainiert im Fitnessstudio. Am besten gefallen haben ihnen einhellig ihre Auftritte in Niederlauterbach und im Pfarrzentrum Baar-Ebenhausen: "Da war die Stimmung einfach cool", sagt Nathalie. Auch wenn die meisten Auftritte am Wochenende waren, sodass es während der Arbeitszeit noch ganz gut geklappt hatte, würden beide nicht noch mal in die Prinzenrolle schlüpfen wollen. "Der Stress war schon grenzwertig. Letzte Nacht hatte ich nur zwei Stunden Schlaf", sagt Christoph. Und seine Prinzessin ergänzt: "Es war eine schöne Erfahrung, aber ich würde es nicht noch mal machen. Als Gardemädchen war es lockerer. Prinzessin und Trainerin zugleich zu sein war zu viel." Das Prinzessinnen-Dasein hatte für sie aber auch schöne Seiten: "Man bekommt viele Komplimente fürs Kleid und lernt jede Menge neue Leute kennen."

Nach Aschermittwoch wird Christoph, der die Saison übrigens tapfer mit einem Kreuzbandriss durchgetanzt hat, weiterhin passives Mitglied bei der REB bleiben. Wie es für Nathalie weitergeht, sei "noch völlig offen: ob ich weiter tanze, ob ich weiter trainiere". Beide begeisterten um 22.30 Uhr mit einer fulminanten Eröffnungsshow mit Sound- und Lichteffekten, ehe sie um Mitternacht zusammen mit der großen Garde die tollen Choreografien ihrer Show "Let's dance" mit den gewagten akrobatischen Einlagen zeigten. Ausgelassen feierten die Reichertshofener Freibeuter bei bester Stimmung die ganze Nacht - ehe an den nächsten Tagen die letzten Auftritte der Faschingssaison warteten.